22 11. Fortpflanzung des Lichtes, Spiegelung und Brechung. und darauf mit dem vom anderen Spiegel reflectirten Lichtbündel interferiren. Es zeigte sich, dass ersteres Lichtbündel beim Durch gänge durch die kleine Oeffnung gemäss dem HuYGENs’sohen Principe eine viertel Periode gewonnen hatte. Wurde die kleine Oeffnung durch einen schmalen Spalt ersetzt, so betrug dieser Vor sprung eine achtel Periode. Schliesslich weist Verf. darauf hin, dass durch die zuletzt an geführte Thatsache eine Schwierigkeit aufgehellt würde, die bei Anwendung des IIüYGExs’schen Principes auftritt. Betrachtet man nämlich diesem gemäss die Elemente einer Wellenfläche als neue Erschütterungscentren, welche die durch Fortpflanzung der Wellen fläche entstehenden neuen Wellen erzeugen, so hat man jeder dieser finsrirten Vibrationen eine Beschleunierung von einer viertel Periode zu ertheilen. Dies ist aber nach der oben dargelegten Thatsache offenbar gestattet, indem sich jedes Element der Wellenfläche wie eine kleine Oeffnung verhält. Mfc. P. Drude. Bestimmung der optischen Constanten der Metalle. Wied. Ann. 39, 481—554, 1890 f. Bei Anwendung der verschiedenen Lichttheorien auf die Metall optik hat sich durchweg eine gute Uebereinstimmung zwischen Be obachtung und Theorie ergeben, insofern als die Abhängigkeit der Eigenschaften des von Metallen reflectirten Lichtes vom Einfalls winkel sich den theoretischen Formeln entsprechend darstellte. Dagegen weichen die von verschiedenen Beobachtern für die optischen Constanten der Metalle erhaltenen Resultate, ja sogar die jenigen, welche von demselben Beobachter an verschiedenen Stücken desselben Metalles gewonnen sind, ganz erheblich von einander ab. Verf. hat sich nun die Aufgabe gestellt, zu untersuchen, ob wirklich die optischen Constanten der Metalle durch Nebenbedingungen, wie Art der Herstellung, verschiedene Härte, chemische Verunreinigung etc., stark modificirt werden und zwischen weiten Grenzen variiren, oder ob sich letztere enger ziehen lassen und man eine Vorstellung von ihrem eigentlichen Werthe erlangen kann. Zu diesem Zwecke stellte derselbe äusserst sorgfältige Vor bereitungen zur Erreichung des normalen Zustandes von Aletall- spiegeln an und untersuchte die Wirkung von Oberflächenschichten, sowie von unvollkommener Politur auf das Eingehendste. Als Be dingungen für die Richtigkeit der au einem Metallspiegel beobach teten optischen Constanten stellte er fest, dass derselbe frei von