Volltext Seite (XML)
Der Maximalwerth der Polarisation von Metallplatten in einem Elektrolyten ändert sich mit der Temperatur. Dies gilt auch für geschmolzene Salze und wird besonders deutlich, wenn man als Elektroden kurze, dünne Drähte anwendet. Das Maximum der Polarisation von Silberelektroden in geschmolzenem Natrium nitrat beträgt z. B. bei 330° 0,33 Volt, nimmt dann bis 0,1 Volt bei 440° ab und strebt dem Nullwerthe zu, wenn das Salz sich seiner Zer setzungstemperatur (470°) nähert. Diese Erscheinung, namentlich auch das Bestreben, sich dem Nullwerthe zu nähern, wurde bei Anwendung von Silberelektroden auch im geschmolzenen Kalium nitrat, Ammoniumnitrat, Kaliumchlorat, Natriumchlorat und in Gemischen der Nitrate nachgewiesen. Ebenso zeigte sie sich bei Anwendung von Elektroden aus Gold oder Eisen in geschmol zenem Natriumnitrat und noch besser in geschmolzenem Kalium chlorat. Man kann also annehmen, dass die Polarisation der Elek troden bei der Zersetzungstemperatur des Elektrolyten gleich Null ist. Bgr. L. Arons. Beobachtungen an elektrisch polarisirten Platinspiegeln. Berl. Ber. 1890, 969—973 f- Wied. Ann. 41, 473—484. [Elektrot. ZS. 11, 663. [Naturw. Rundsch. 6, 76, 1891. [ZS. f. phys. Chem. 6, 287—288; 7, 224—225, 1891. [Cim. (3) 30, 95—96, 1891. Auf einen KuNni’schen Platinspiegel wurde mit Siegellack eine senkrechte Glasröhre aufgekittet und mit Quecksilber gefüllt. Der Spiegel wurde mit einer einseitig angepressten Glasplatte oder mit einer Glaslinse bedeckt und in ein Gelass mit Schwefelsäure gelegt, in welches ausserdem ein platinirtes Platinblech tauchte. Wurde dieses mit dem einen Pol, das Quecksilber in der Röhre mit dem anderen Pol eines galvanischen Elementes verbunden, so begannen die durch Natriumlicht sichtbar gemachten Interferenz streifen oder -ringe zwischen Glas und Platin in dem Sinne einer Vergrösserung der Entfernung zu wandern, und zwar sowohl, wenn das Platin Anode, als wenn es Kathode war. Diese Erscheinung, welche von der Ablagerung von Ionen auf der Platinschicht her rührt, erklärt die Abnahme der Reibung an polarisirten Elektroden. Bgr. A. Minet. Electrolyse par fusion ignee des oxyde et fluorure d’aluminium. C. R. 110, 342—343 f. [Ber. d. chem. Ges. 23, 227. [J. cbem. Soc. 58, 552—553. Der Verf. theilt eine Reihe von Versuchsergebnissen mit, welche