628 32. Elektrochemie. sirten Elektroden existiren verschiedene Hypothesen, von denen der Verf. zwei vergleicht. Nach der einen bewirkt der Polari sationsstrom eine elektrolytische Abscheidung von Ionen und ändert dadurch die elektromotorische Kraft zwischen Elektrolyt und Elektroden: der Polarisationsstrom ist ein Leitungsstrom. Nach der anderen werden im Polarisationsstrome die elektrisch geladenen Ionen, ohne sich von ihren Ladungen zu trennen, an die Trennungs flächen zwischen Elektrolyt und Elektroden herangeführt, ändern die Stärke der Doppelschichten und damit die Grösse derselben: der Polarisationsstrom ist ein Ladungsstrom. Dass beide Ursachen Zusammenwirken, ist nicht ausgeschlossen. Während v. Helmholtz die capillarelektrischen Erscheinungen auf Grund der Annahme erklärt, dass der Polarisationsstrom ein Ladungsstrom ist, stellt der Verf. in der vorliegenden Abhandlung eine Theorie der capillarelektrischen Erscheinungen unter der Annahme auf, dass der die Quecksilberoberfläche polarisirende Strom ein Leitungs strom ist. Veranlassung dazu haben ihm seine Untersuchungen geliefert, über welche Band 45 [2], 445, 1889 berichtet worden ist. Nach denselben enthält der lufthaltige Elektrolyt (verdünnte Schwefelsäure) in der Nähe der Quecksilberelektroden Metall gelöst. Vor der Polarisation findet nun eine Verdichtung dieses Salzes auf der Oberfläche der Elektroden statt und der Polarisationsstrom ändert als Leitungsstrom diese Oberflächendichtigkeit des Queck silbersalzes an den Elektroden. Eine polarisirte Kathodenfläche unterscheidet sich mithin von einer nicht polarisirten dadurch, dass an jener die Oberflächendichtigkeit des Quecksilbersalzes kleiner ist als an dieser. Wegen der Einzelheiten der mathematischen Entwickelung muss auf die Abhandlung verwiesen werden. Der Verf. bemerkt, dass die von ihm gemachte Annahme, die chemische Beschaffenheit des Quecksilbersalzes bleibe bei seiner Verdichtung an der Oberfläche unverändert, zweifelhaft erscheint, so dass in dieser Beziehung die Theorie vielleicht noch eine Modification erfahren muss. ^9 r - C. Fromme. Ueber das Maximum der galvanischen Polarisation von Platinelektroden in Schwefelsäure. 3. Abhandlung. Wied. Ann. 39, 187—2014- [Elektrot. ZS. 11, 196. [Journ. ehern. Soc. 58, 675. [Cim. (3) 29, 81, 1891. Lum. electr. 35, 444—445. Die Untersuchung bildet die Fortsetzung derjenigen, über welche in diesen Berichten 44 [2], 626, 1888 und 45 [2], 565, 1889 berichtet worden ist. Sie hat den Einfluss der Grösse von