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die mit Platinblech umkleidet waren und ein Schraubengewinde trugen. Um das Fluor von Flusssäuredämpfen zu befreien, wurde es durch eine Platinschlange und dann durch zwei Platinröhren mit Fluornatrium geleitet. Die Dichte des Fluors wurde gleich 1,265 gefunden (für Fl = 19, berechnet 1,316, wenn die Dichte des Wasserstoffs 0,06927 gesetzt wird). Die Farbe des Gases ist bei einer Schicht von 0,5 bis 1 m Länge gelbgrün, jedoch viel schwächer, als die einer gleich langen Chlorschicht. Absorptions streifen wurden bei einer 1 m langen Schicht nicht beobachtet. Das Spectrum des Fluors ist charakterisirt durch eine Gruppe von mindestens 13 rothen Strahlen zwischen 749 und 623; ausser dem liegen mehrere Streifen im Gelb und besonders im Violett. Die Verbindungen des Fluors mit den Nichtmetallen sind sämmtlich flüchtiger als die entsprechenden Chlorverbindungen, zumeist sind sie gasförmig. Dagegen besitzen die Metallfluoride einen höheren Schmelzpunkt als die entsprechenden Chloride. Ueber das sonstige chemische Verhalten des Elementes vergleiche man die Abhandlung. Bgr. A. Bartoli u. G. Papasogli. Ueber die Elektrolyse der Lösungen von Flusssäure und antimonsaurem Kalium mit Kohleelektroden. L’Orosi 11, 397—400. [Chem. Centralbl. 1889, 1, 177—178. [J. chem. Soc. 56, 559. Bei der Elektrolyse einer concentrirten Lösung von Flusssäure zerfällt die als positive Elektrode angewandte Holz- oder Retorten kohle von selbst in grosse Stücke, deren Verhalten gegen eine Anzahl von Reagentien mitgetheilt wird. — Bei der Elektrolyse von antimonsaurem Kalium zwischen Elektroden aus Holz- oder Retortenkohle entweicht an der positiven Elektrode wenig, an der negativen viel Gas. Die Flüssigkeit färbt sich schwarz und es scheidet sich eine schwarze, in Wasser lösliche Substanz ab, welche die Verff. Stibiomellogen nennen. Bei der Anwendung von Graphit elektroden bleibt die Flüssigkeit farblos und es scheidet sich ein schwarzer Körper (Stibiographitoxyd) aus. — Salpetersäure und Arsensäure, sowie deren Salze geben bei der Elektrolyse zwischen Elektroden aus Holz- oder Retortenkohle Mellogen, zwischen Elek troden aus Graphit Graphitsäure. Phosphor- und Antimonsäure geben unter gleichen Umständen Phospho- und Stibiomellogen resp. Phospho- und Stibiographitsäure. Bgr.