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590 31. Elektrische Maasse und .Messungen. vollkommen behalten; wird die Oxydschicht entfernt, so tritt wieder Abgabe negativer Elektricität auf. Hdw. J. J. Thomson. On the passage of electricity through hot gases. Phil. Mag. (5) 29, 358—367, 441—449 f. [Naturw. Rundsch. 5, 366—368. [J. chem. Soc. 58, 1037. [Cim. (3) 29, 270, 1891. [ZS. f. phys. Chem. 5, 610. [Nature 42, 614. [Lum. electr. 36, 389—393, 442—444. In eine erhitzte Pt-Röhre werden verschiedene Gase oder Dämpfe eingeführt und mittels zweier Elektroden, deren Isolir- stützen ausserhalb des erhitzten Gausraumes liegen und kalt gehalten werden, der Strom einer Daniellbatterie durch das Gas und ein Galvanometer von grossem Widerstande geschickt. Die Temperatur wurde nicht gemessen, sondern nur der Glühzustand der Pt-Röhre angegeben. — Erst bei Rothgluth der Elektroden gab das Gal vanometer einen Ausschlag, derselbe bleibt klein bei Luft, N, CO 2 , NH 3 , H 2 O, SO 2 etc., wird dagegen gross bei steigender Tem peratur (Gelbgluth) bei HCl, IIJ, J, Br, KJ, KCl, NaCl, d. h. bei Stoffen, die sich bei hoher Temperatur dissociiren, wie für KJ und HCl noch besonders nachgewiesen wird. Die in der ersten Gruppe enthaltenen II 2 O und NH 3 zerfallen zwar auch, aber nicht in Ionen, sondern in andere Molecüle. Nur die erstere Art von Dissociation ist mit elektrischer Leitungsfähigkeit verbunden. Schwer flüchtige Metalle werden in einem Tiegel in der N-Atmo- sphäre verdampft; Hg-, Sn-, TI-Dämpfe geben keinen merklichen Strom, weit weniger als Luft, andere mehr, am meisten K und Na. Die am besten leitenden Gase scheinen annähernd dem Ohm’- schen Gesetze zu folgen; bei den schlechter leitenden scheint die Elektricitätsüberführung wesentlich convectiv zu sein. Die Tem peratur der Elektroden hat (wie bekannt) grossen Einfluss auf den Elektricitätsübergang, derselbe beginnt erst bei Rothgluth; dagegen scheint der Stoff der Elektroden (Pt, Fe, Au, Cu, C) ohne Einfluss zu sein. Polare Unterschiede bei verschiedener Grösse, Gestalt oder Temperatur der Elektroden waren nicht erkennbar; ebenso wenig konnte eine Polarisation der Elektroden nachgewiesen werden. Sogenannte ungesättigte Verbindungen, wie Stickstoffoxyd und Ozon, verhalten sich nicht anders wie Luft. Hdw. J. J. Thomson. Some experiments on the velocity of transmission of electric disturbances, and their application to the theory of the striated discharge through gases. Phil. Mag. (5) 30, 129—140f.