588 31. Elektrische Maasse und Messungen. Eine Bunsenflamme wurde durch einen Gas- und einen Luft strom bei constantem Druck gespeist; der Luftstrom war durch einen Zerstäuber mit Salzlösungen von verschiedenem Gehalt ge sättigt. In die Flamme waren zwei Platinbleche von 2 1 / 2 und 3 cm 2 Fläche eingesenkt, zwischen denen der Strom von 0,02 Daniell bis 40 Clark überging; die galvanometrisch gemessene Stromstärke gilt als Maass für die Leitungsfähigkeit der Flamme. Das OnM’sche Gesetz gilt nur für kleine elektromotorische Kräfte bis zu 0,2 Daniell aufwärts. Die Leitungsfähigkeit der Flamme ist nahe proportional der Quadratwurzel aus dem Salzgehalte. — Verschiedene Salze des selben Alkalimetalles leiten nahe gleich. Das Leitungsvermögen wächst mit dem Atomgewichte des Alkalimetalles mit Ausnahme von TI. — Salze der Schwermetalle leiten in der Flamme kaum, ebenso wenig die Ammoniumsalze und die Säuren. — Die Leitungs fähigkeit von Salzen der Erdmetalle in der Flamme ändert sich mit der Zeit und nähert sich einem Grenzwerthe, der einer con- vectiven Leitung zuzuschreiben ist, und dem OuM’schen Gesetze folgt. Zwei Platten verschiedener Metalle erhalten in der Flamme einen Potentialunterschied, der für verschiedene Salze nahe gleich ist, und zwar für Ni/Pt = 0,4 Volt, für Fe/Pt = 0,6 Volt. — Das Leitungsvermögen der Salzdämpfe in der Flamme verhält sich ähnlich, wie das eines schwachen, dissociirten Elektrolyten in Lösung. Hdw. J. Elster und H. Geitel. lieber Ozonbildung an glühenden Platinflächen und das elektrische Leitungsvermögen der durch Phosphor ozonisirten Luft. Wied. Ann. 39, 321—332 f. [Phil. Mag. (5) 29, 376. [J. ehern. Soc. 58, 676. [Elektrot. ZS. 11, 252. [Chem. Centralbl. 1890, 1, 850. [Naturw. Rundsch. 5, 269—270. [Cim. (3) 29, 84—85, 1891. [J. de phys. (2) 10, 565. Wie schon früher Dewar, finden auch die Verff., dass an glühendem Platin vorbeistreichende Luft ozonisirt wird. Durch Berührung mit feuchtem Phosphor ozonisirte Luft leitet die Elek- tricität nach Art der Flammengase. In beiden Fällen treten also Ozonbildung und Elektricitätsleitung gleichzeitig auf, was für die Giese - ScnusTER’sche Auffassung einer elektrolytischen Ueber- führung der Elektricität durch Gase spricht. Es konnte weder eine elektromotorische Kraft, noch ein unipolares Leitungsvermögen bei der Ozonisirung durch feuchten