502 29. Galvanische Ketten. potentiellen chemischen Energie sein kann. Die Abkühlung der Elemente am Anfänge zeigt, dass sich die Elektricitätsbewegung im Elemente lediglich durch die Contactpotentialdifferenz herstellt und nicht die Energie der chemischen Reaction ist, welche für die Stromarbeit verwendet wird. Es wäre deshalb vielleicht exacter, wenn man die Arbeit bei der Zersetzung des Elektrolyten in der Kette als äquivalent der elektromotorischen Kraft der Polarisation ansähe. Die Polarisation des Elementes im geschlossenen Zustande wäre dann die Folge von der elektromotorischen Kraft des Con- tactes vom Wasserstoff mit dem nicht angegriffenen Metall, und obgleich ihr Werth kleiner ist, als die primäre elektromotorische Kraft des Elementes, so vermindert sie doch die Wirkung der zweiten bei der Strombildung. Der TnoMSON’sche Satz von der Aequivalenz der thermochemischen Processe mit der elektromotorischen Kraft trifft bei den hydro elektrischen Elementen nur in Ausnahmefällen zu, wie z. B. beim Daniellelement. Schliesslich nimmt der Verf. mit Pellat an, dass die Poten- tialdifferenz zwischen den Polen eines Elementes nur von dem Con- tact der beiden Metalle herrührt und dass sie von den Wirkungen modificirt wird, welche die Medien, mit denen die Metalle in Be rührung sind, auf sie ausüben. Dieselben ändern die Oberfläche der Metalle in verschiedener Weise und dadurch erklärt sich die Verschiedenheit, welche man für ein und dieselbe VoLTA’sche Kette experimentell ermittelt, ebenso wie die Verschiedenheit der Werthe, welche verschiedene Forscher gefunden haben. Bgr. August Schmidt. Ueber den Einfluss der Temperatur auf die galvanischen Elemente. Jahresbericht Realgymnasium Wiesbaden 1890, 47 S. Nach einer Uebersicht über die einschlägige Litteratur theilt der Verf. die Resultate seiner eigenen Untersuchungen mit, welche den Einfluss der Temperaturerhöhung auf die Constanten der nach dem DANiELL’schen und nach dem BuNSEN’schen Typus gebauten Elemente zum Gegenstände haben. Für das Element Zink amal- gamirt | Zinksulfat | Kupfervitriol | Kupfer, bei welchem die Kupfer vitriollösung durch Hinzufügen von Krystallen bei jeder Tempe ratur concentrirt erhalten wurde, während das spec. Gew. der Zink vitriollösung bei 13° C. gleich 1,39 war, fand der Verf. folgende Sätze: 1) Die elektromotorische Kraft zeigt zwischen 20° und 30° ein Minimum, wächst dann bis 71° von dem Minimalwerthe 0,89