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488 28. Batterieentladung. Bei weiteren Versuchen liess der Verf. die Entladung in näch ster Nähe über einer metallischen Unterlage erfolgen. Zu diesem Zwecke wurde auf eine Glasplatte eine dünne Gelatineschicht ge gossen und diese mit Bronzepulver bestreut. Geringe Mengen des selben liefern dann nur eine, grössere dagegen mehrere Funken bahnen. Durch starke häufige Entladungen bildet sich der Funke in dem ursprünglich losen Metallpulver besser leitende Bahnen. Bei Anwendung kurzer Funken wurde die leitende Unterlage — in diesem Falle nur eine berusste Papierfläche — theilweise ent fernt. Es ergab sich, dass verzögerte Funken von geringer Span nung mehrere derartige Unterbrechungsstellen in verschiedenen Bahnen überspringen. Diese unterbrochenen Funkenbahnen können ihrem ganzen Aussehen nach nur so entstanden sein, dass der Funke nicht nur in der Papierebene, sondern auch aus dieser wellenförmig heraustretend, seinen Weg (unter Umständen im Papier selbst) nimmt. Eine Veränderung der Form zeigte, dass alle scharfkantigen Elektroden den Charakter des Funkenbildes ändern, wenn der Ent ladungsweg ein kurzer und die Spannung eine recht grosse ist; man bemerkt dann, dass die Mittellinie nicht mehr gleichförmig breit und dunkel, zusammenhängend und von beiden Polen in die Strahlschicht ausläuft, sondern sehr fein, oft zackig, stellenweise knotenförmig verdickt, bisweilen unterbrochen erscheint. Die vorliegenden Versuche erläutern die bekannte Thatsache, dass die Funkenbahn nicht die kürzeste Verbindung zwischen den beiden Polen, sondern der Weg mit dem geringsten Widerstande ist. Scheel. L. Matthiessen. Zur Kenntnis» der Constitution des elektrischen Funkens. ZS. f. Unterr. 3, 293—294, 1890 f. Veranlasst man eine Influenzmaschine zu etwas stärkeren und geradlinigen Funken, was am einfachsten dadurch erzielt wird, dass man den positiven Pol zur Erde ableitet, so beobachtet man in einem dunklen Raume bei genauer Aufmerksamkeit, dass die Funken immer von einem schwarzen fadenförmigen Canal durchzogen sind- Diese Erscheinung ist auch photographisch fixirt worden. Man darf nach dem Verf. annehmen, dass sich in der Axe des Funkencylin- ders ein Strom strahlender Materie (Ckookes) bewegt, der die Luft im Cylindermantel seitwärts momentan comprimirt und zum Glühen veranlasst. Scheel.