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Lüdeking. Muraoka. Bouty. 485 wenn zwei dieser Dielektrica über einander geschichtet wurden. Ausnahmen machen die Schichtungen zweier gut isolirender Dielek trica, wie es auch die Theorie verlangt. Ferner ergaben zwei mischbare Flüssigkeiten keine Rückstände. Das Rückstandspotential ist von dem Verhältniss der Dicken der beiden Schichten abhängig, und zwar, wenn die eine vollständig isolirt, um so grösser, je dünner diese im Verhältniss zu der anderen ist. Interessant war die Er scheinung, welche ein Paraffin-Xylol-Condensator zeigte. Xylol löst Paraffin: anfänglich gab der Condensator einen beträchtlichen Rück stand; allmählich, in dem Maasse, wie sich das Paraffin mehr und mehr löste, wurde der Rückstand geringer; er verschwand ganz, als die Lösung umgerührt wurde. — Wenn also auch ein Rück stand, wie es Maxwell fordert, in einem Dielektricum auftritt, das aus selbst mikroskopisch kleinen Theilen verschiedener Substanzen zusammengesetzt ist, so darf diese Zusammensetzung doch nicht molecular sein, wie es bei der Lösung der Fall sein wird. Scheel. E. Bouty. Sur le residu des condensateurs. C. R. 110, 1362—1365, 1890 f. [Lum. electr. 37, 95—96. [Cim. (3) 28, 264—265. Um den Rückstand von Condensatoren zu bestimmen, verwen dete der Verf. zwei Methoden: 1. Der Condensator wird während einer längeren Zeit geladen, darauf während der Zeit (I kurz geschlossen, und nun die zwischen 0 und 0 -|- i frei gewordene Ladung gemessen. 2. Der Condensator wird während einer bekannten Zeit 0 in kurzer Schliessung geladen und die Ladung in der Zeit 0 bis 0 + t gemessen. Wenn, wie es in einer früheren Arbeit nachgewiesen ist, das Dielektricum den Strom nicht leitet, so dient die ganze später aufgenommene Ladung zur Bildung des Rückstandes und beide Methoden müssen für den totalen Rückstand zu identischen Werthen führen. Bei der zweiten Methode kam ein Hülfscondensator B zur An wendung, der während der Zeit 0 in sich geschlossen, während t mit dem Hauptcondensator hinter einander geschaltet ist. Sei E die elektromotorische Kraft, und lade sich B auf hinreichend kleine Potentialdifferenz y, so dass man von dem entsprechenden Rück stände auf B absehen kann; sei C die Capacität von A, betrachtet als Function der Zeit, und sei x die Potentialdifferenz seiner Be legungen, so ist in jedem Augenblicke sc + y = .E d(Cx~) = dy