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482 28. Batterieentladung. Metallplatten von gleich grossem, aber entgegengesetztem Potential durch einen kurzen Schliessungsdraht in kräftigen Oscillationen erfolgte. Die vorliegende Arbeit soll im Anschluss daran die Frage experimentell entscheiden, ob auch die Entladungen eines Metall- inductors durch eine Funkenstrecke nach der Erde hin oscillatorisch ist, wie es die Theorie zu verlangen scheint. Da die Methode von Feddersen wegen der geringen Schwingungsdauer sich als nicht anwendbar erwies, so bediente sich der Verf. seiner früher (Poggen dorff, Jubelband, 269) beschriebenen Methode der künstlichen Inter ruption der Entladung, des Brückenversuches. Zwei metallische Conductoren A und B, die mit der ÜOLTz’schen Influenzmaschine verbunden werden konnten, standen durch eine 1 m lange, mit destillirtem Wasser gefüllte feine Capillarröhre in Verbindung. Zwischen beiden war eine Funkenstrecke II von veränderlicher Länge eingeschaltet. A konnte sich durch eine zweite Funken strecke I, unter Zwischenschaltung eines Widerstandes W zur Erde entladen. Es wurde bei Anwendung verschiedener TF und bei ver schiedener Länge von I die Maximallänge von II, bei welcher noch Funken überspringen, gemessen. Die günstigsten Verhältnisse waren die, wenn der Widerstand W nur 1 Ohm in dickem Kupferdraht in einschichtiger Spirale betrug. Aber auch bei anderen Widerständen trat das Brücken phänomen überall deutlich auf. Der Verf. knüpft einige theoretische Bemerkungen an seine Versuche. Scheel. J. Stefan. Ueber die Theorie der oscillatorischen Entladung. Wied. Ann. 41, 421—434, 1890 f. Wien. Anz. 1890, 141—143. Wien. Ber. 99 [2a], 12. Juni. [Elektrot. ZS. 11, 647. [Journ. de phys. (2) 10, 581, 1891. [Phil. Mag. (5) 30, 282—283. [Cim. (3) 28, 268—269. Bei der Entwickelung der Theorie der oscillatorischen Ent ladung einer Leydener Flasche haben Thomson und Kirchhoff vorausgesetzt, dass der Entladungsstrom den ganzen Querschnitt des entladenden Drahtes in gleichförmiger Dichtigkeit erfüllt, und ge langen so zu einer Gleichung, welche der Form nach mit jener für die Bewegung eines Pendels in einem widerstehenden Mittel über einstimmt. Diese Voraussetzung weicht jedoch bei so rapid ver laufenden Strömen von der Wirklichkeit sehr ab. Die Rücksicht nahme auf die ungleichförmige Vertheilung des Stromes muss aber zu einer Darstellung des Vorganges der Entladung führen, welche von der Pendelbewegung verschieden ist. Der Verf. tritt deshalb