Volltext Seite (XML)
im Allgemeinen lässt sich bei vorstehendenVersuchen die Flamme durch eine solche Spitze ersetzen. Ist die Spitze isolirt und bildet sie den Theil eines ganz kurzen Leiters, so gehen die Funken nur bei geringem Abstande derselben von dem Auslader über. Steht sie mit einem grösseren Leiter in Verbindung, so ist sie auch in grösserer Entfernung wirksam, aber der Funkenstrom hört bald auf. Hieraus folgt, dass die Spitze nur wirksam ist, wenn Elek tricität in genügender Menge von ihr ausströmt. Daher entstehen auch wieder Funken, wenn die Spitze in solcher Entfernung, in welcher sie für sich dieselben nicht hervorzurufen vermag, mit dem Conductor einer Elektrisirrnaschihe verbunden und diese in Thätigkeit gesetzt wird. Das Vorhandensein von Staub in der Luft an den Kugeln, der durch Salmiakdämpfe und Kreidepulver erzeugt wurde, ist ohne Einfluss auf die Funkenbildung, woraus Verf. schliesst, dass die statische Ladung der Luft für das Phä nomen von keiner Bedeutung ist. Ein Unterschied zwischen positiver und negativer Ladung der Leitung zwischen den Kugeln des Ausladers zeigte sich inso fern, als die Funkenstrecke bei positiver Ladung grösser war. Wählt man zur Beleuchtung der Funkenstrecke einen elek trischen Funken selbst, so muss dieser, wenn er intensiv ist, ver deckt werden, um den ersteren wieder auszulöschen, ist er aber nur schwach, so genügt, wie bei den Versuchen mit der Flamme, die blosse Annäherung eines Körpers an die Mittellinie. Sprangen die Funken unter dem Einflüsse einer Flamme der abgeleiteten Spitze über, während eine neutrale Kugel in der Nähe der Mittellinie sich befand, so erloschen die Funken, wenn die Kugel mit Elektricität geladen wurde, welche der der Leitung zwischen den Kugeln des Ausladers ungleichnamig war, aber nicht, wenn diese gleichnamig war. War die Funkenstrecke nur gerade so gross, dass die Funken auch ohne Gegenwart der Flamme oder Spitze übersprangen, so erloschen sie, wenn eine isolirte Messing kugel von 11 cm Durchmesser genähert wurde. Der Abstand, in welchem diese hemmende Wirkung auf die Funken ausgeübt wurde, war grösser, wenn die Kugel mit ungleichnamiger Elek tricität geladen wurde; nach Entladung derselben sprangen die Funken wieder über. Die Gesammtheit dieser Versuche führen den Verfasser, wie bereits erwähnt, zu dem Schlüsse, dass das zuerst von Hertz beobachtete Phänomen elektrischer Natur sei. Allein er hält es nicht für ein elektrostatisches, da Isolatoren sich hierbei nahezu so