442 26. Quellen der Elektricität. Maschine werden gegeben und auch die von Schulze (s. voriges Referat) mitgetheilten Erfahrungen werden zum Theil bestätigt. Hieran anschliessend theilt die Redaction der Zeitschrift aus der von Holtz vor zehn Jahren in der „Zeitschrift für die gesarninte Naturwissenschaft“ 53, 124 — 181, 1880 veröffentlichten Abhandlung einige Auszüge mit, welche von allgemeinem Interesse sind. ir. j. J. Schiff. Ueber die elektrische Erregung des Glases beim Reiben mit Wolle. ZS. f. Unterr. 4, 91—93, 1890 f- Schon im Jahre 1758 hat Wilcke eine Spannungsreihe mit- getheilt, aus welcher hervorgeht, dass glattes Glas beim Reiben mit Wolle positiv elektrisch wird, mattes Glas dagegen negativ. Verf. führt über diesen Gegenstand noch verschiedene Referate an und bestätigt aus seinen eigenen Versuchen, dass Glas, welches durch Reiben mit Schmirgelpapier matt gemacht worden ist, nega tiv elektrisch wird, ebenso wenn es in einer Spirituslampe oder einem nicht leuchtenden Bunsenbrenner erhitzt worden ist und noch in heissem Zustande mit Wolle gerieben wird. JE J. E. Riecke. Ueber elektrische Ladung durch gleitende Reibung. Göttinger Nachr. 1890, 456—470 f. Der Zweck dieser Untersuchungen war der, das noch sehr unzulängliche Beobachtungsmaterial über die elektrische Erregung durch gleitende Reibung zu vermehren; es wurde dabei im Wesent lichen die von Riess angegebene Methode benutzt, welche darin besteht, dass das zu untersuchende Reibzeug von bestimmter Flächengrösse um eine gewisse Strecke auf einer Hartgummitafel oder ähnlichen Substanzen fortbewegt und die dabei erregte Elek tricität gemessen wird. Die mit Hülfe eines Goldblattelektrometers bestimmte Elektricitätsmenge wurde auf absolutes elektrostatisches Maass reducirt. Als reibende Körper dienten: Platten von Bern stein, Glas, Hartgummi, Holz, Schellack, Schwefel und Siegellack, dieselben hatten meist eine rechteckige, beziehungsweise quadratische Form; in der Mitte der Platten war ein dünner Stiel von Hart gummi befestigt. Als geriebene Flächen wurden vorzugsweise Flanell und Seide, zum Theil auch Katzenfelle verwandt in Stücken von 83/11 cm; Flanell und Seide wurden angespannt und durch eine angedrückte Glasplatte geglättet. Nach jedem Versuch wurde die geriebene Fläche durch Bestreichen mit einem Spitzenkamm, die Fläche des Reibers mit Hülfe einer Flamme entladen. Die