25. Allgemeine Theorie der Elektricität und des Magnetismus. H. Hovestadt. Lehrbuch der angewandten Potentialtheorie. Be arbeitet nach System Kleyek. Stuttgart, J. Maier, 1890. VIII u. 320 S.f. [ZS. f. phys. u. ehern. Unterr. 5, 49—50, 1891. [ZS. f. Math, u. Phys. 36 [2], 221—222, 1891. Das vorliegende Lehrbuch darf einen Platz in der Reihe der wissenschaftlichen Lehrbücher nicht beanspruchen; denn gerade über die wissenschaftlichen Grundlagen seines Lehrgebietes lässt der Verf. den Leser vollständig im Unklaren. Wir entnehmen zum Beweise dessen aus dem Vorworte die folgenden Zeilen: „Die Mathematik stellt die Ergebnisse der Potentialtheorie in den ab- stracten Formen der Differential- und Integralrechnung dar. Es liegen aber schon seit längerer Zeit glücklich gewählte Begriffs bestimmungen vor, die es ermöglichen, ihre maassgebenden Sätze in der anschaulichen Sprache der physikalischen Mechanik wieder zugeben ; auch das Potential selbst kann als ein diesem Gebiete angehöriger Begriff aufgefasst und so dem Reiche der reinen Mathematik entrückt werden. Von diesem Umstande ist in dem vorliegenden Lehrbuche Gebrauch gemacht worden. So ist es möglich gewesen, die Zeichen der Differentiation und der Inte gration ganz zu vermeiden.“ Wie aber hat der Verf. dies fertig gebracht? Er stellt diejenigen Sätze der Potentialtheorie, die meist mit den soeben angegebenen Mitteln bewiesen werden, als Behauptungen auf, und das scheint ihm genügend zu sein. Ist ihm nicht bekannt, dass man für viele Sätze der Potentialtheorie auch sogenannte elementare Beweise hat, welche durch Grenz betrachtungen die von ihm so gemiedenen Zeichen der Differen tiation und Integration zu umgehen suchen? Kurz, der Verfasser setzt gewisse Sätze der Potentialtheorie als bekannt und bewiesen voraus und schliesst an dieselben ein reiches Material von Uebungs- aufgaben an von der Art, dass zur Lösung derselben die höhere Analysis meistens nicht nothwendig ist, und wenn doch, nun so hüpft er mit einem Salto mortale darüber hinweg. Die Form des Buches ist die von Frage und Antwort, wodurch natürlich eine