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21. Quellen der Wärme. W. Hempel. Verbrennung unter hohem Druck. Chem. Ber. 23, 1455 —1460. [Chem. Centralbl. 1890, 2, 117—118. [Naturw. Rundsch. 5, 512—513 f. [Journ. chem. Soc. 58, 1050—1051. [Bull. coc. chim. (3) 4, 819—820. Bei der Verbrennung von Schwefel entstehen neben Schwefel dioxyd nicht unerhebliche Mengen von Schwefelsäureanhydrid und bei der Verbrennung von Wasserstoff, Leuchtgas oder Kohle kann man leicht Spuren von salpetriger Säure nachweisen. Der Verf. hat nun untersucht, ob die Menge dieser Verbindungen zunimmt, wenn die Verbrennung unter starkem Druck erfolgt. Zu dem Ende wurde Schwefel in stark comprimirtem, trockenem Sauerstoff in eisernen Gefässen, der Stickstoff in einer mit Platin ausgekleideten eisernen Kammer verbrannt. Die Luft wurde durch eine Druck pumpe, der Sauerstoff durch den Druck, welcher bei seiner Ent wickelung im geschlossenen Raume entsteht, verdichtet. Die Ent zündung erfolgte durch einen auf elektrischem Wege bis zum Schmelzpunkte erhitzten Platindraht. Der Schwefel wurde durch wiederholtes Eintauchen eines ganz dünnen Platindrahtes in geschmolzenen Schwefel in Form eines kleinen Kügelchens in den Apparat gebracht und gab in fünf unter wechselnden Drucken aus geführten Versuchen wechselnde Mengen von Schwefelsäureanhydrid. Bei einem Drucke von 40 bis 50 Atm. verbrannte etwa die Hälfte des Schwefels zu dieser Verbindung. — Die Verbrennung des Stick stoffs wurde mittelst elektrolytisch entwickelten Knallgases bei Drucken zwischen 38,5 und 211,5 Atm. ausgeführt. Die Salpeter säure wurde durch Aetzkali, welches in der Kammer vorhanden war, gebunden, durch Ferrochlorid zu Stickstoffoxyd reducirt und als solches bestimmt. Bei einem Rauminhalt der Kammer von 28 ccm wurden 2,8 bis 10 ccm Stickoxyd gefunden. — Eine dritte Versuchsreihe wurde mit Verbrennen des Stickstoffs unter gleich zeitiger Verbrennung von Kohle ausgeführt. Der Verf. benutzte Braunkohle mit 2,8 Proc. Stickstoff, welche in einem grossen Ueber- schuss von Sauerstoff verbrannt wurde. In einem Versuche gelangte daneben auch chemisch reine Zuckerkohle zur V erwendung. Die