284 20. Ausdehnung und Thermometrie. stens ergänzen kann. Ausserdem lassen sich auf diesem Wege bei Quecksilberthermometern ohne Nullpunkt bezw. Siedepunkt andere Fixpunkte festlegen. Schliesslich kann auch der Einfluss des heraus ragenden Fadens bei nicht völlig eingetauchten Quecksilberthermo metern durch die Vergleichung mit den Angaben eines Widerstands thermometers sicher bestimmt werden. Ob man thatsächlich die Angaben eines Widerstandsthermo meters absolut unveränderlich halten und daher auch die dauernden Veränderungen von Quecksilberthermometern durch die Vergleichungen mit Widerstandsthermometern ermitteln kann, wie der Verf. glaubt, dürfte sich wohl erst mit der Zeit auf Grund eines umfassenderen Beobachtungsmaterials entscheiden lassen. Glch. Criboüt’s Metallthermometer mit elektrischer Uebertragung. Genie civil 1890, 300. [Dingi. Journ. 278, 274—275, 1890f. Auf einer festen Unterlage von Stein steht vertical eine Stange aus einem Metall mit grossem Ausdehnungscoefficienten (z. B. Zink), deren oberes Ende den kurzen Arm eines Hebels bewegt. Der längere Arm trägt, vertical nach unten, eine zweite Stange aus dem gleichen Metall, die wiederum das kurze Ende eines Hebels in Bewegung setzt. Mit diesem Hebel ist ein Zeiger verbunden, der über einer bogenförmigen Scala hinweggleitet. Letztere besteht aus einer Reihe von einander isolirter Kupferlamellen, bei deren Berührung durch den Zeiger ein elektrischer Contact geschlossen wird, und zwar, vermöge einer eingeschalteten Widerstandsrolle, für jeden der auf einander folgenden Thermometergrade ein Strom von anderer Stärke. Dieser Strom wird durch Drähte nach der beliebig entfernten Empfangsstation geleitet; dort ist in der Axe einer Drahtspule ein Zeiger angebracht, dessen eines Ende über eine Scala gleitet, während das andere ein Stäbchen aus weichem Eisen trägt; diesem gegenüber ruht, ebenfalls innerhalb der Spule, ein zweites derartiges Stäbchen. Da nun beim Schliessen des Stromes beide Stäbchen gleichnamig magnetisch werden, so stossen sie sich ab, und zwar um so mehr, je stärker der die Spule durchfliessende Strom ist. Wie oben angeführt, hängt diese Stromstärke aber von der Stellung des Zeigers in der Heizstation ab, und es ist demnach leicht ersichtlich, dass aus der Stellung des Zeigers an der Empfangs station auf die Temperatur der Heizstation geschlossen werden kann. Glch.