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dehnung von Lösungen von sechs verschiedenen Nitraten und Chloriden, die ebenfalls in der Gegend von 50° Unstetigkeiten auf weisen, sowie Pierre’s Bestimmungen der Ausdehnung von 11 ver schiedenen Flüssigkeiten, wie Methyl- und Aethylalkohol, Aether u.s.w., bei denen die graphisch erhaltenen Curven an verschiedenen Stellen zusammengesetzt zu sein scheinen. Allerdings dürften die angeführten Beweisgründe wohl kaum völlig ausreichen, um so mehr, als der Verf. selbst zugeben muss, dass auch bei seiner Ausgleichungsmethode dieWerthe von Depretz und Matthiesen zwischen 50° und 60° und diejenigen von Rosetti bei 10° keinerlei Unstetigkeiten erkennen lassen. Glch. R. Knietsch. Ueber die Eigenschaften des flüssigen Chlors. Lieb. Ann. 259, 100—125, 1890t. [Chem. Ber. 23 [2], 629. [Naturw. Rund sch. 5, 617—618. [Chem. Centralbl. 1890, 2, 809—810. [J. chem. Soc. 40, 14, 1891. [Sill. J. (3) 41, 153, 1891. Die Versuche des Verf. hatten zunächst nur den praktischen Zweck, die Bedingungen zu ermitteln, unter welchen das verflüssigte Chlor in grösseren Mengen ohne Gefahr zum Versand gebracht werden könne; hierzu war die Kenntniss der Dampfspannung für verschiedene Temperaturen, sowie des Ausdelinungscoefficienten des flüssigen Chlors erforderlich. Um so erfreulicher ist es, dass der Verf. diese Untersuchungen in einer ganz systematischen Weise durchführte, so dass die gewonnenen Resultate auch wissenschaft lichen Werth besitzen. Da die Dampfspannung des flüssigen Chlors bei höheren Tem peraturen ungemein stark zunimmt, so mussten die Versuche, welche das Temperaturintervall — 88° bis 146° (kritische Temperatur!) umfassen, in mehrere Serien zerlegt werden, nämlich von — 88° bis — 35,6° (der Siedetemperatur des Chlors), von — 35,6° bis 4- 40° und von 40° bis 146°. Zu den ersten beiden Serien verwendete der Verf. Quecksilbermanometer, wobei stets die Queck silberoberfläche durch eine Schicht flüssiger Schwefelsäure vom Chlor getrennt gehalten wurde, um die Einwirkung des Chlors auf das Quecksilber zu verhindern. In Betreff der schwierigen Mani pulation der Füllung der Glasgefässe mit flüssigem Chlor muss auf die Abhandlung selbst verwiesen werden. Zum Constanthalten der Temperatur dienten bei niedrigen Temperaturen Bäder aus flüssigem Chlor, dem für das Intervall — 60° bis — 90° feste Kohlensäure zugesetzt wurde, und zwar