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270 20. Ausdehnung und Thermometrie. Thermometern aus Jenaer und aus ToNNELOT’schem Glase auf eine sehr nahe übereinstimmende Ausdehnung der beiden Glassorten schliessen liess, und directe genaue Bestimmungen des Ausdehnungs- coefficienten vom Jenaer Glase noch nicht vorlagen. Hieraus folgt als Formel für die absolute Ausdehnung des Wassers: V t = 7 0 (1 — 0,0 4 6 5 8 0 76tJ- 0,0 ; ,850677 G 0,0,6769141 G 4- 0,0 9 4G). Das Minimum liegt hiernach bei 4,058°, und zwar ist U.oss = U o . 0,9 998 686. Eine Fortsetzung der Versuche, welche durch Zerbrechen des Dilatometers unterbrochen werden mussten, wird in Aussicht gestellt. Glch. S. U. Pickering. The expansion of water and other liquids. [Phil. Mag. (5) 30, 400—412, 1890 f- [Journ. ehern. Soc. 40, 8—9, 1891. [Cim. (3) 30, 175, 1891. [Proc. ehern. Soc. 1889, 89. [Chem. Ber. 24 [2], 689. Zur graphischen Ausgleichung seiner experimentellen Resultate, betr. die Ausdehnung etc., verfährt der Verf. so, dass er zwischen den auf Coordinatenpapier aufgetragenen und noch mit den Beob achtungsfehlern behafteten Punkten ein biegsames Lineal derartig hindurchlegt, dass seine Spur möglichst ohne Zwang zwischen den Punkten verläuft. Die Anwendung dieses Verfahrens auf die Resultate, welche der Verfasser für die Ausdehnung des Wassers zwischen 6° und 39° mittelst des Gewichtsdilatometers erhalten hatte, schien darauf hinzudeuten, dass die so erhaltene Curve nicht aus einem einzigen Zuge bestehe, sondern dass sie aus mehreren para bolischen Zweigen zusammengesetzt zu denken sei und in der Gegend von 10° und von 18° Wendepunkte besitze. Auch die Differentialquotienten dvdt, welche der Verf. aus seinen Beob achtungen ableitete, zeigten an diesen Punkten Unstetigkeiten. Zum Vergleich zieht der Verf. auch die übrigen bekannten Bestimmungen der Wasserausdehnung von Pierre, Depretz, Kopp, Rosetti, Mattiesen, Jolly und Hagen heran, und findet, dass die meisten derselben ebenfalls an den Stellen um 10°, 18° und zwischen 50° und 60° Discontinuitäten aufweisen, die durch Beobachtungsfehler kaum zu erklären seien (obwohl die Abweichungen thatsächlich meist ungemein gering sind!). Der Verf. glaubt daraus schliessen zu müssen, dass an den betreffenden Stellen eine theilweise Disso- ciation der fundamentalen Molecüle des Wassers stattfindet. Als weiterer Beweis für die Realität dieser Erscheinung werden die Beobachtungen von Tschernay angeführt, betreffend die Aus-