220 18. Optische Apparate. geben, muss man erstens fragen, wie viel Bilder bei bestimmtem Spiegelwinkel und bei bestimmtem Orte des Objectes überhaupt construirt werden können, und zweitens, wie viel Bilder ein Auge in gewisser Stellung sehen kann. Denn es kann vorkommen, dass es gar keinen Punkt im Raume giebt, von dem ans man alle Bilder sehen kann. In Bezug auf die objective Anzahl der Bilder gilt: Ist der Spiegel winkel ein geradzahliger Theil des Kreis umfanges, so ist die Anzahl der entstehenden Bilder um 1 kleiner als die Theilzahl unabhängig von der Lage des Objectes. Ist der Spiegelwinkel ein ungeradzahliger Theil, so die Anzahl der Bilder gleich der Theilzahl unabhängig von der Objectlage. Die Resultate in Bezug auf die Anzahl der subjectiven Bilder sind in der Abhand lung selbst nachzusehen. Wohl aber lässt sich ein Resultat anführen, welches eine Combination beider Probleme umfasst. Erhält man vom Object im Winkelspiegel a bei jeder Lage des Objectes stets die gleiche Anzahl geometrisch construirbarer Bilder, so ist die- 360° selbe stets ungerade und « = —-—, wo y eine ganze Zahl ist. Bewegt man nun auch das Auge, und erblickt auch von jedem Orte im Winkel a sämmtliche Bilder, so ist y eine gerade Zahl und es sind y—1 Bilder. Sieht man dagegen nicht von jedem Orte aus sämmtliche Bilder, so ist y ungerade und es sind y Bilder. Lr. Prisme-telemetre ä reflexion totale de M. le capitaine Soüchieb. La Nature 18 [1], 237—238. Durch geeigneten Schliff der Hypotenusenfläche eines recht winkligen Prismas werden die Strahlen an derselben zweimal total reflectirt, so dass die austretenden Strahlen einen Winkel von 90° mit einander bilden. Man sieht also die Gegenstände um einen Rechten verschoben. Schleift man jetzt an die dem Auge zugewandte Kathetenfläche eine unter einem Winkel von 1° 10' geneigte Facette, so sieht man zwei Bilder, deren scheinbare Distanz gerade 1° 10' beträgt. Um die Entfernung eines Objectes von der zweiten Kathetenfläche zu messen, visirt man einmal so, dass das Object mit einem direct über dem Prisma gesehenen Gegenstände der Landschaft coincidirt, geht rückwärts, bis beim Visiren durch die Facette dasselbe Object wieder mit dem direct gesehenen Gegen stände der Landschaft coincidirt, misst die Distanz zwischen beiden Stellungen des Beobachters (bezw. Prismas) und multiplicirt dieselbe