II. Kbüss. Vorrichtung zur automatischen Einstellung der Prismen eines Spectralappparates auf das Minimum der Ablenkung. ZS. f. lustrk. 10, 97—101 f. Festschr. d. Math. Ges. Hamburg 1890, 153—158. [ZS. f. phys. Chem. 5, 285. Soll eine Anzahl von Prismen automatisch stets in der Stellung gehalten werden, dass der durchlaufende Strahl jedes Prisma sym metrisch durchläuft (Minimum der Ablenkung), so müssen ihre Grundlinien stets Tangenten zu ein und demselben Kreise sein, dessen Radius sich jedoch von Wellenlänge zu Wellenlänge ändert. Diesen Bedingungen kann inan automatisch auf verschiedene Weise genügen. Der Verf. hatte sich vorgenommen, die bisherigen Ver schiebungen in Schlitzen und Schlitten ganz zu ersetzen durch Drehung um Axen, um den bei Verschiebungen unvermeidlichen todten Gang zu beseitigen. Ihm diente der Regenschirm als Vorbild. Da sich hier aber die Seitenlänge ändert, während sie alle freilich stets tangential zu einem Kreise von variablem Radius sind, so muss wegen der Constanz der analogen Grundlinien bei Prismen mit der Veränderung des Durchmessers eine Drehung der Radien um die (Regenschirm-) Axe stattfinden. Dazu sind auf die im Mittelpunkte des Prismentellers befestigte verticale Axe sieben Ringe gesteckt, die, durch eine gemeinsame Mutter mit einander verbunden, sich an der Axe auf- und niederschieben, sowie gegen einander um die Axe drehen können. Mit jedem dieser Ringe ist ein radialer Arm derart verbunden, dass er sich sowohl mit seinem oberen Ende als auch mit seinem unteren Ende um eine horizontale Axe drehen kann. Durch die Axe am unteren Ende ist die Ver bindung mit dem Teller für das einzelne Prisma hergestellt. Spalt rohr und Fernrohr sind mit rechtwinkligen Reflexionsprismen ver sehen. Ersteres ist fest mit Prismenteller, letzteres um die Axe des Tellers drehbar. Durch die Träger beider Rohre sind beweg liche, auf die Axe gerichtete Stangen gesteckt, von denen die Colli- matorstange fest mit dem ersten Prismentischchen, die Fernrohr stange fest mit dem letzten Prismentischchen verschraubt werden. Dreht man das Fernrohr, so wird der ganze, die Prismen tragende Mechanismus so bewegt, dass die Grundflächen aller Prismen stets Tangentialebene an einem Cylinder bleiben, dessen mittlere Axe die Regenschirmaxe vertritt, dessen Radius variabel ist. Diese Einrichtung erlaubt, mit wenig Mühe auch statt aller nur einige wenige Prismen zu verwenden. Ist die Herstellung dieses Mechanismus einfacher als die der früheren, so wird auch der todte Gang ganz vermieden. Lr.