negativ ist, bedarf man noch einer positiven Hülfslinse, welche von einem beleuchteten Glasmaassstabe ein Bild entwirft. Zwischen Bild und Hülfslinse wird die zu untersuchende Linse gebracht, und zwar so, dass aus ihr die Strahlen parallel austreten. Dies erkennt man mittelst des auf Unendlich eingestellten Fernrohres. Jetzt nimmt man das Fernrohr fort und setzt das Mikroskop auf, stellt auf Linsenfläche und Bild der abgelegenen Fläche ein, entfernt die zu untersuchende Linse und stellt mit dem Mikroskope auf das Bild des Maassstabes ein. Dieselben Manipulationen wiederholt man bei umgekehrter Linsenstellung. Lr. Schott und Genossen. Der Einfluss der Abkühlung auf das optische Verhalten des Glases und die Herstellung gepresster Linsen in gut gekühltem Zustande. ZS. f. Instrk. 1(1, 41—43. [J. de phys. (2) 10, 343, 1891. Die beim Kühlen der heissen Gläser gemachten Erfahrungen lauten: Jedes Glas ist gespannt, wenn der Uebergang aus dem er weichten in den festen Zustand nicht sehr langsam vor sich geht. Der Brechungsindex ist verschieden je nach der Schnelligkeit des Verlaufes der Richtung, und zwar um so niedriger, je schneller der Kühlprocess verläuft; dabei variirt der Index um mehrere Einheiten der dritten Decimale. Zeigt eine Linse oder kreisrunde Scheibe im polarisirten Lichte beim Drehen um ihre Axe stets ein regel mässiges schwarzes Kreuz, so ist die vorhandene Spannung eine regelmässige und unschädlich dem Bilde, genau so, als ob der Brechungsindex vom Rande zur Axe gleichmässig, aber wenig ab nähme. Ist aber beim Drehen die Polarisationsfigur eine immer andere, so ist der Effect derselbe, als ob das Glas an verschiedenen Stellen der Linse einen verschiedenen Index hätte, so dass solche Linsen bezw. Gläser für Objective grösserer Dimension unbrauch bar sind. Bei der Prüfung solcher Gläser muss natürlich auf Tem peraturgleichgewicht geachtet werden. Durch neue Kühlmethoden („Feinkühlung“ genannt) sind in Jena Gläser bis zu 35 cm Durchmesser nahe spannungsfrei erhalten worden. Besonders bei der Formgebung des Glases durch Pressen in rothglühend erweichtem Zustande zwischen geeignet geformte Metallschalen ist die Feinkühlung von hohem Werthe. Lr.