206 18. Optische Apparate. gelangenden Strahlen mit den psychischen, der Gesichtswahrnehmung zu Grunde liegenden Vorgängen in gar keinem Zusammenhänge stehen. Um das Sehen durch eine Lupe bei einem emmetropischen Auge in accommodationslosem Zustande zu erklären, habe man den Verlauf der einzelnen Bündel paralleler Strahlen, welche aus der Lupe austreten, bis auf die Netzhaut zu verfolgen. Lässt man näherungsweise die beiden Knotenpunkte des „reducirten“ Listing’- schen Auges in einem Punkte k zusammenfallen, so trifft jeder im Inneren des Auges durch k gehende Strahl hinreichend verlängert den zugehörigen Punkt des Netzhautbildes. Lege man diese Be- trachtung den Zeichnungen zu Grunde, so gewinne die Darstellung des Sehvorganges mit bewaffnetem Auge eine grosse Einfachheit. Wff. W. W. Lekmantow. Ueber die Vergrösserung verschiedener Apparate, die zur Messung kleiner Winkel mittelst der Licht reflexion dienen. J. d. russ. phys.-chem. Ges. 22 [2], 261—264, 1890f. Russisch. Wird eine kleine, stark beleuchtete Glasscala durch eine Linse n mal vergrössert, ihr Bild mittelst eines Spiegels (z. B. an einem Galvanometer) zurückgeworfen und dann mit einer Lupe beobachtet, so hat diese Methode vor der PoßGENDORFF-GAUSs’schen den Vor zug, dass die Scala klein sein und sehr gut beleuchtet werden kann. Man kann sie auch durch einen Spalt ersetzen; dann ist ein Ocular- mikrometer zu verwenden. D. Ghr. C. A. Mebius. Determination experimentale des elements prin- cipaux d’une lentille divergente. Öfvers. Svensk. Vet. Ak. Förh. 47, 29, 1890. Die Methode lehnt sich an diejenige von Cornu an. Die zu untersuchende Linse entwerfe ein reelles Bild vom Fadenkreuz eines auf Unendlich eingestellten Fernrohres. Mittelst eines Mikroskopes, welches auf optischer Bank verschiebbar ist, stellt man auf das Bild des Fadenkreuzes, auf die zunächst liegende Linsenfläche und auf das Bild der abliegenden Linsenfläche ein, deren Mitte man zu diesem Zwecke mit einer Marke aus Tusche versehen hat. Die selben Einstellungen macht man bei umgekehrter Stellung der Linse. Aus den so erhaltenen Entfernungen des Brennpunktes und Haupt punktes lässt sich die Brennweite berechnen. Im Falle die Linse