4. Jede zwei homogenen Lichter, welche für eine beliebige neutral gestimmte Netzhautstelle complementär sind, sind dies auch für jede andere. Das Mischungsverhältnis® kann innerhalb der Macula ein anderes sein als ausserhalb. 5. Zusammengesetzte Lichter, deren Farbenton dem Tone eines der drei unveränderlichen homogenen Lichter entspricht, ferner Lichter von einem bestimmten rothen Farbentone, endlich alle weiss erscheinenden Lichter, ändern ebenfalls bei zunehmend indirectem Sehen ihren Ton bezw. ihre Farblosigkeit gar nicht, sofern die Netzhaut neutral gestimmt ist und ihre intramaculare Zone äusser Betracht bleibt, d. h. die Beobachtung an der äusseren Grenze der Macula begonnen wird. 6. Alle übrigen gemischten Lichter ändern unter den genannten Umständen nicht nur ihre Sättigung, sondern auch ihren Farbenton. 7. Die im Tone unveränderlichen Lichter geben, passend ge mischt, mit dem unveränderlich grünen, für jede neutral gestimmte Netzhautstelle Weiss, ebenso die unveränderlichen gelben mit den blauen. 8. Jede für eine farbentüchtige, extramaculare Netzhautstelle gültige Farbengleichung gilt auch für jede beliebige andere extra maculare Stelle. Jede zwei gegenfarbigen Lichter von gleicher weisser Valenz, welche, halb und halb gemischt, für die farben tüchtige extramaculare Netzhautstelle Weiss geben, mindern bei zunehmend indirectem Sehen ihre Sättigung in demselben Maasse, werden also auch gleichzeitig farblos und bilden dann unter sich eine Gleichung. In der zweiten Abhandlung sucht E. Hering den Nachweis zu führen, dass diese Ergebnisse mit der YouNG-HELMHOLTz’schen Farbentheorie in unvereinbarem Widerspruche stehen, hingegen aus der Theorie der Gegenfarben sehr gut zu erklären sind. A. Fick bestreitet die Richtigkeit dieser Schlussfolgerungen. A. K. E. Hering. Zur Diagnostik der Farbenblindheit. Gräfe’s Arch. 36 [1], 217—233f. Nach einer eingehenden Kritik der bisher praktisch zur Dia gnose der Farbenblindheit hauptsächlich benutzten Methoden beschreibt der Verf. einen kleinen transportablen Apparat, der zwar dem Unter suchenden nicht gestattet, die Entstehung der Farbengleichungen mit zu beobachten, aber viele andere Vortheile der bisher vorge-