178 15 c. Kry stalloptik. Doppelbrechung. Nachdem an einer zur ersten Mittellinie annähernd senkrechten Platte in bekannter Weise der wahre Axenwinkel und der mittlere Brechungsindex bestimmt worden sind, genügt es für die Berechnung der krystallographischen Orientirung der optischen Axen und Sym- metrieaxen, an zwei weiteren Platten von bekannter Orientirung die Winkel zu messen, welche die optischen Axen scheinbar mit der Plattennormale einschliessen. Diese Messungen werden mit einem Axenwinkelapparate ausgeführt, während die Krystallplatte in eine stärker brechende Flüssigkeit eingetaucht ist; die Stellung der Platte, bei welcher ihre Normale in die Axe des Instrumentes fällt, ergiebt sich dann als Mittelstellung zwischen denjenigen beiden, bei welchen die Totalreflexion beginnt. Nach diesem Verfahren hat Verf. die Lage der optischen Syminetrieaxen und optischen Axen des Kaliumbichromats für verschiedene Wellenlängen zwischen 570 und 700 ftfi bestimmt, wobei als Immersionsflüssigkeit eine Lösung von Schwefel in Methylenjodid diente. Die Dispersion ergab sich, wie zu erwarten, als ganz asymmetrisch. Für Na-Licht wurden auch die Haupt brechungsindices ermittelt, so dass für dieses die optischen Con- stanten vollständig vorliegen. F. P. A. des Cloizeaux. Note sur les caracteres optiques de la phar- macolite naturelle. Bull. soc. min. de Frauce 11, 192—195, 1890f. [ZS. f. Kryst. 18, 326, 1891. Die neuerdings vom Verf. festgestellten optischen Eigenschaften des Pharmakoliths stimmen, ebenso wie die krystallographischen, vollständig mit denen des künstlich dargestellten, von Dufet (diese Ber. 44 [2], 156, 1888) und vom Verf. untersuchten Calciumarseniats mit 5 H 2 O überein. F. P. C. Klein. Krystallographisch-optische Untersuchungen, vorgenommen am Rhodizit, Jeremejewit, Analcim, Chabasit und Phakolith. Beil. Sitzber. 1890, 703—733 f. Die Beobachtungen wurden ausgeführt mit dem von Füess construirten (im N. Jahrb. f. Min. Beil. Bd. 7, 55—89 beschriebenen) Mikroskop, welches äusser anderen Nebentheilen mit zwei Erhitzungs apparaten versehen ist, die eine Erhitzung des zu untersuchenden Präparates bis auf 450° bezw. bis zur hellen Rotbgluth gestatten. Bei dem ersteren ruht das Präparat in der Mitte eines mit Asbest pappe umkleideten Kastens, umgeben von dem hufeisenförmigen