164 15 c. Krystalloptik. Doppelbrechung. E. Carvallo. Position de la Vibration lumineuse determinee par la dispersion dans les cristaux birefringents. J. de phys. (2) 9, 257 —269, 1890 j". Verf. versucht darzulegen, dass das BniOT’sche, d. h. mit dem Quadrat der Wellenlänge proportionale Glied der Dispersionsformel, da es die Einführung eines mit der Verrückung selbst proportio nalen Gliedes in die Differentialgleichungen der Lichtschwingung ver langt, bei einaxigen Krystallen sich nur, wenn man die FRESNEL’sche Anschauung über die Lage der Schwingungsrichtung annimmt, für den ordentlichen Strahl constant und für den ausserordentlichen mit der Richtung variabel, dagegen nach der Neumann -MacCullagh’- schen Theorie umgekehrt für ersteren von der Richtung abhängig und für letzteren constant ergiebt. Nun zeigen die Beobachtungen, welche Verf. am Kalkspath für das sichtbare und ultrarothe Spec trum (bis Z = 2,15 ftji) angestellt hat, dass jenes BnioT’sche Glied einen merklichen Werth besitzt, und dass es (selbstverständlich!) beim ordinären Strahl von dessen Richtung unabhängig, beim extra ordinären von derselben abhängig ist. Demnach glaubt Verfasser schliessen zu dürfen, dass die FRESNEL’sche Ansicht über die Lage der Schwingungsrichtung des polarisirten Lichtes die einzig zu lässige sei. Die Beobachtungsresultate des Verf. sind ausführlicher in seiner These „Influence du terme de dispersion de Briot sur les lois de la double refraction“ 1890, niedergelegt. — Hier sei nur erwähnt, dass er für den Cocfficienten des fraglichen Gliedes in den Formeln für das reciproke Quadrat des ordentlichen und ausserordentlichen Ilauptbrechungsindex bezw. die Werthe 4* 0,00470 und 4- 0,00098 findet, falls Z in Tausendstel Millimetern ausgedrückt wird. F. P. V. Wellmann. Ueber ein neues Doppelbild-Mikrometer. ZS. f. Instrk. 10, 141—145, 459, 1890 t- Astr. Nachr. Nr. 2914, D. R.-P. Nr. 52 360. Der beschriebene Apparat wurde in der Absicht construirt, von den Schraubenfehlern gewöhnlicher Mikrometer frei zu werden. Er bietet jedoch auch sonst noch besondere Vortheile, namentlich bei der Messung von Doppelsternen, von mikroskopischen Objecten etc. Das Princip ist folgendes: Ein achromatisches, sog. RocnoN’sches Prisma aus Bergkrystall oder Kalkspath liefert von jedem leuchten den Punkte zwei Bilder, von denen bei der Drehung des Prismas um den Visionsradius das ausserordentliche sich um das ordentliche