Die untersuchten Minerale sind: Beryll, Phenakit, isländischer Kalkspath, Aragonit von Bilin, Baryt von Westmoreland, Topas von Minas Geraes (I) und vom Schneckenstein (II), Cordierit, Sanidin von Duckweiler, Oligoklas von Bakersville. Von den allgemeinen Resultaten ist besonders bemerkenswert!), dass nur beim Aragonit und Baryt die Brechungsindices mit stei gender Temperatur ab-, bei allen anderen genannten Krystallen aber zunehmen; da Aragonit und Baryt relativ sehr grosse ther mische Ausdehnung besitzen, so scheint es, wie schon Dufet ver- muthete, dass das moleculare Brechungsvermögen bei allen festen Körpern mit der Temperatur zunimmt. Hiernach sind alle die theoretischen Gesetze, welche (von Newton, Gladstone, Lorenz, Ketteler) für die Beziehung zwischen Brechungsindices und Dichtigkeit aufgestellt worden sind, ungeeignet, um die Aende- rung der ersteren mit der Temperatur darzustellen. Die Stärke der Doppelbrechung nimmt beim Beryll, Sanidin und Oligoklas ebenfalls zu, bei den übrigen nimmt sie ab. Dagegen erfährt die Dispersion in allen Fällen eine Zunahme mit der Tem peratur. Es mögen hier noch die mittleren Temperaturcoefficienten der Hauptbrechungsindices der untersuchten Krystalle für Na-Licht im Intervall von 0° bis 300° zusammengestellt werden: Beryll Phenakit Kalkspath .... . + 129 . 4- 108 4- 118 4- 108 +111 • 10 7 (« < ß < y) • + dft dt 9 10 7 d y dt d (t dt 10 7 Aragonit . . . . — 138 — 248 — 274 Baryt — 199 — 177 — 257 Topas I . . . . 4- 81 + 90 4- 80 Topas II . . . + 82 + 82 + 81 Cordierit . . . + 133 + 134 + 136 Sanidin .... 4- 54 -4- 30 4- 37 Oligoklas . . . + 36 + 47 42 Die Resultate für Kalkspath stimmen mit den früher von Fizeau und Vogel bezw. für die Ausdehnung von Fizeau und Benoit gefundenen gut überein. Bei den übrigen Mineralen lagen gleich genaue Messungen noch nicht vor. F. P.