Winkeln gestellte horizontale Röhren, die durch genau planparallele Glasplatten verschlossen waren. Als Lichtquellen dienten bei den Messungen der Ablenkung eine helle Natrium- und Lithiumflamme, sowie ein zwischenCadmiumspitzen überspringender Inductionsfunke; es wurden so die Brechungsindices immer für folgende sechs Wellenlängen gemessen: 670,57 643,70 588,8 537,71 508,44 479,86 Die aus den Fehlern der Winkelmessungen entspringende Unsicherheit der Brechungsindices schätzt Verfasser auf höchstens 0,00003. Die zu untersuchenden Prismen wurden so gewählt, dass die Prismenkante und die Halbirungslinie des Prismenwinkels je einer optischen Symmetrieaxe parallel waren. Durch Beobachtung der Minima der Ablenkung an drei bezw. bei einaxigen Krystallen an zwei solchen Prismen erhält man jeden Hauptbrechungsindex zwei mal. Auf die von Weblein ausgeführte Herstellung der Prismen wurde die grösste Sorgfalt verwendet; insbesondere wurden zunächst Parallelepipeda mit den Flächen parallel den drei Symmetrieebenen geschliffen, welche eine genaue Prüfung der Orientirung mit Hülfe der Interferenzcurven im Na-Licht gestatteten. So wurde erreicht, dass die Abweichungen von der gewünschten Orientirung nie über 1° betrugen; solche Abweichungen bewirken aber, wie Verf. durch Rechnung zeigt, in den Brechungsindices nur Fehler, die vollständig zu vernachlässigen sind; ebenso ist bei denjenigen monoklinen und triklinen Krystallen, welche untersucht wurden, auch die Aenderung der optischen Orientirung mit der Temperatur, sowie die Ver schiedenheit derselben für die verschiedenen Wellenlängen ohne merklichen Einfluss. Bei Berücksichtigung aller Fehlerquellen giebt Verf. schliesslich die Genauigkeit der gefundenen Hauptbrechungs indices auf drei bis vier Einheiten der fünften Decimale an. Die Tabellen, in welchen die Beobachtungsresultate zusammen gestellt sind, enthalten, immer für die sechs angeführten Wellen längen, erstens die direct bei verschiedenen Temperaturen beob achteten Brechungsindices, sodann die auf den leeren Raum bezogenen Brechungsindices für 0", 100°, 200°, 300°, welche nach einer Inter polationsformel von der Form n = A(1 + at + ßt*) + + ^)(1 + 7t + <^ 2 ) berechnet wurden, endlich die Stärke der Doppelbrechung in den Hauptaxenrichtungen, sowie den Winkel der optischen Axen für dieselben Temperaturen.