Volltext Seite (XML)
160 15 c. Krystalloptik. Doppelbrechung. an. Bei rhombischen Krystallen werden Schnitte ausgesucht, die den drei Symmetrieebenen parallel sind; sind die Gangunterschiede in denjenigen von diesen, welche die niedrigsten Interferenzfarben zeigen, d ai und so ist, gleiche Dicke vorausgesetzt, sehr annähernd Bei monoklinen Krystallen, deren optische Axen in der Sym metrieebene liegen, bestimmt man zunächst in Schnitten, die letz terer parallel sind, die Auslöschungsschiefe, d. h. die Neigung q> der Mittellinie gegen eine krystallographisch ausgezeichnete Rich tung, etwa die Kante des vorherrschenden Prismas. Dann ver gleicht man die Doppelbrechung in zwei Schnitten, die parallel und senkrecht zu letzterer Richtung sind, was in vielen Fällen an den Spaltrissen erkannt werden kann; ist dann V der Winkel, welcher hieraus so berechnet ist, wie oben V bei einem rhomischen Krystall, so ist der wahre Axenwinkel gegeben durch cos 2V = cos 2 V' . cos 2 <p. Verf. giebt eine graphische Methode an, um auf Grund dieser Beziehung V direct aus den beobachteten Grössen abzuleiten. F P. J. Hockauf. Ueber die MüTTBicn’sche Formel. ZS. f. Kyst. 18, 70—73, 1890 f. [Chem. Centralbl. 1890, 2, 403—404. Um die von F. Neumann herrührende Formel für die in der optischen Axenebene liegenden Winkeldurchmesser der isochro matischen Curven einer zur ersten Mittellinie senkrechten optisch zweiaxigen Krystallplatte in weiterem Umfange zu prüfen, als dies von Müttrich gelegentlich seiner Bestimmung der optischen Con- stanten des Seignettesalzes (Pogg. Ann. 121, 207) geschehen war, hat Verf. an einer 3 mm dicken, senkrecht zur ersten Mittellinie geschliffenen Platte von Rohrzucker die inneren und äusseren Durch messer der 30 Ovale gemessen, welche jede optische Axe einzeln umgaben. Die genannte Formel hat sich dabei innerhalb der Fehlergrenzen bestätigt. F. P. A. Offbet. De la Variation, sous l’influence de la chaleur, des indices de refraction de quelques especes minerales, dans l’etendue du spectre visible. Bull. soc. franc. min. 13, 405—697, 1890 f. [ZS. f. Kryst. 21, 290—303, 1893.