144 15 b. Drehung der Polarisationsebene. Syrupförmige sowohl als krystallisirte Lävulose wurden in einen Pentacetyläther übergeführt, der dann durch verdünnte Schwefel säure verseift wurde. Die so erhaltene Pentacetyllävulose ist ein hygroskopisches, zähes Harz, welches in Alkohol, Aether, Chloro form, Benzol, Eisessig leicht, in Ligroin und Schwefelkohlenstoff schwer, in Wasser beim Erwärmen löslich ist. Alle anderen Lösungen zeigen Linksdrehung, nur diejenige in Chloroform schwache Rechtsdrehung. Ly. K. Farnsteiner. Ueber die Einwirkung einiger anorganischer Salze auf das optische Drehvermögen des Rohrzuckers. Chem. Ber. 23, 3570—3578. [ZS. f. pbys. Chem. 1891, 233. [Journ. chem. Soc. 60. 283, 1891. [Bull. soc. chim. (3) 5, 586, 1891. Die Untersuchung ist in drei Gruppen ausgeführt: bei con- stantem Verhältniss von Zucker und Wasser, von Zucker und Salz, endlich von Salz und Wasser. Bei der ersten Versuchsgruppe zeigte sich, dass die Chloride des Strontiums, Baryums und Magnesiums die specifische Drehung des Zuckers herabsetzen, und zwar steigt diese Einwirkung mit wachsender Salzmenge; die Wirkung des Chlorcalciums verläuft zunächst in derselben Weise, erreicht aber bei einer gewissen Menge des Salzes ein Maximum und schlägt dann in eine Erhöhung des Drehvermögens um. Bei constantem Verhältniss von Zucker und Salz trat überall bei Vermehrung des Wassers eine Erhöhung der specifischen Drehung, also eine Ab schwächung der Einwirkung des Salzes ein. Endlich ergab sich bei constantem Verhältniss von Salz und Wasser innerhalb weiter Grenzen eine fast vollkommene Unabhängigkeit von der Menge des Zuckers. Allgemein verursachen die Chloride der alkalischen Erden und Alkalien eine Erniedrigung des Drehvermögens des Rohr zuckers. Aus den nach den Beobachtungen construirten Curven der Depressionen entnimmt der Verf. den Werth dieser Depression für einfache Zahlenverhältnisse zwischen Salz und Zucker, ebenso zwischen Wasser und Zucker und findet, dass — abgesehen vom Baryumchlorid — innerhalb jeder Gruppe der Chloride die Pro- ducte aus den erhaltenen Depressionen und den Moleculargewichten annähernd constant sind, so dass also die Depressionen des Dreh vermögens innerhalb der einzelnen Verbindungsgruppen den Mole culargewichten der Salze umgekehrt proportional sind. Ly.