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136 15 b. Drehung der Polarisationsebene. niedergeschlagen. Jedoch zeigten die letzteren Spiegel zwar den selben Gang, aber nur etwa halb so grosse Drehung wie die aus reinem Nickelsalz gewonnenen. Die Dicke der Metallschicht wurde auf optischem Wege aus ihrer Absorption des (rothen) Lichtes bestimmt. Die Drehung der Polarisationsebene wurde für vier Wellenlängen, Z = 670 (a Lithium), 590 (D), 486 (F), 430 (G) gemessen, da die Einstellung auf gleichmässigere Abstände wegen der starken Abhängigkeit der Brechung im WERNicKE’schen Prisma von der Temperatur schwer durchführbar war. Die in Tabellen angegebenen und graphisch dargestellten Versuchsresultate zeigen nun, dass die Rotationsdispersion für Eisen, Kobalt und Nickel anomal ist; bei einem einzigen Nickelspiegel ergiebt der Versuch zwischen den Linien F und G eine Umkehrung dieses Verhältnisses; doch will Verf. diese Abweichung von den sonstigen Versuchs resultaten einer möglicherweise vorhandenen geringen optischen Unregelmässigkeit des Glases zuschreiben. Die Rotationsdispersion erweist sich am stärksten im Eisen, geringer im Nickel, am schwächsten, im Vergleiche zur Drehung, im Kobalt. Die erhaltenen Zahlen stimmen mit den von Kundt und du Bois gefundenen für Nickel bis auf 1 Proc., für Eisen auf 3 1 /} Proc., für Kobalt aller dings nur auf etwa 9 Proc. überein. Doch schreibt Verf. diesen Umstand einerseits der vielleicht nicht völligen Reinheit der käuf lichen Kobaltsalze, andererseits der vielleicht weniger zuverlässigen Dickenbestimmung der benutzten Kobaltspiegel zu, da die dafür benutzte Absorptionsconstante auf weniger Beobachtungen beruhte, als diejenige für die anderen untersuchten Metalle. Der Versuch, die Constanten der von Voigt für den Zusammenhang zwischen dem Brechungsexponenten und der Maximaldrehung auf Grund theoretischer Erwägungen angegebenen Formel aus den vorliegen den Beobachtungen zu berechnen, führte zu keinem Resultate. Ly. A. Wyrouboff. Nouvelles recherches sur la structure des cristaux doues du pouvoir rotatoire. Bull. soc. frang. mineral. 13, 215—233. [Chem. Centralbl. 1890, 2, 595. In einer früheren Arbeit (Ann. chim. et phys. (6) 8, 340) hat der Verf. fast alle bis dahin bekannten, die Polarisationsebene drehenden Krystalle als unter gewissen Bedingungen zweiaxig nach gewiesen und glaubt damit die Hypothese von Mallard, nach welcher solche Krystalle aus übereinander gelagerten, äusserst dünnen zweiaxigen Lamellen bestehen, zur Bedeutung einer Theorie erhoben zu haben. In der vorliegenden Arbeit will er an den Doppelsalzen