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Walter Löbach. Die anomale Rotationsdispersion in Eisen, Kobalt und Nickel. Wied. Ann. 39, 347—361, 1891. [Naturw. Rundsch. 5, 279. [Journ. chem. Soc. 58, 673. [Cim. (3) 29, 85—86, 1891. [Journ. de phys. (2) 10, 567, 1891. In zwei auf einem etwa 1 m langen Holzbrette genau vertical stehenden Holzwänden befanden sich in dem einen ein LippiCH’sches Doppelnicol, dessen Winkel nach beiden Seiten gegen die senkrechte Nullstellung um 15° variirt werden konnte, dahinter ein horizontaler verstellbarer Objectivspalt, in dem anderen zunächst der Analysator mit einem in halbe Grade getheilten und mit öOtheiligem Nonius versehenen Kreise, dahinter ein geradsichtiges WERNiCKE’sches Flüssigkeitsprisma, endlich ein um eine horizontale Axe drehbares Fernrohr mit Ocularspalt. Eine vor dem Polarisator befindliche Linse concentrirte das Sonnenlicht auf dem Analysator. Zwischen den beiden beschriebenen Theilen des Apparates wurden die unter suchten Metallspiegel zwischen den auf 6 mm einander genäherten, in etwa 6 mm lichter Weite durchbohrten Polstücken eines Ruhm- KORFF’schen Elektromagnetes so eingeschaltet, dass stets dieselbe Stelle desselben in das Gesichtsfeld gerückt werden konnte. Die Feldintensität betrug bei den Hauptversuchen durchweg 15000 Ein heiten C.-G.-S.; für Kobalt und Nickel übertrifft diese Intensität die für die Maximaldrehung erforderliche Grösse. Für Eisen ist aller dings nach theoretischen Erwägungen von du Bois für die Maximal drehung eine grössere Feldintensität nothwendig, doch zeigen die Versuche von Kundt an seinem dünnsten Eisenspiegel, dass für diesen die Maximaldrehung bereits bei etwa 14000 Einheiten ein trat; der Verf. nimmt nun, da er mit noch dünneren Spiegeln arbeitete, an, dass er mit der von ihm benutzten Feldintensität auch für das Eisen die Maximaldrehung erreicht habe. Einige schnell sogleich nach Stromschluss, wo die Feldintensität sehr viel grösser war, vorgenommene Messungen lassen diese Annahme berechtigt erscheinen. — Die Metallschichten wurden elektrolytisch auf etwa 4 mm dickes Glas niedergeschlagen, welches auf einer Seite durch Einbrennen einer sehr dünnen Platinschicht leitend gemacht war. Die Platinspiegel wurden auf etwaige durch das Einbrennen des Platins erlangte Doppelbrechung untersucht und nur solche ver wendet, welche keine optische Unregelmässigkeiten zeigten. Das Eisen wurde nach dem Verfahren von Varrentrapp, die Kobalt spiegel aus schwefelsaurem Kobalt unter Zusatz von Ammoniak oder Citronensäure, die Nickelspiegel endlich theils aus schwefel saurem Nickeloxydulammoniak, theils aus einer käuflichen Lösung