ler Temperatur ganz ausserordentlich wächst, besonders nach dem violetten Theile des Spectrums hin, und zwar um so stärker, je concentrirter die Lösung und je kleiner das Drehvermögen für eine Farbe ist. Ly. 1’. Glan. Ein Spectrosaccharimeter. Ber. d. k. bayer. Akad. München 20, 513—521, 1889. Das durch eine Linse von kurzer Brennweite auf einen etwa 1 / 3 mm breiten Spalt geworfene Licht wird durch eine achromatische Linse, in deren Brennpunkt sich der Spalt befindet, parallel gemacht, geht dann durch ein GLAN’sches Polarisationsprisma, durch welches es geradlinig polarisirt wird, und weiter durch ein Diaphragma, welches zur Hälfte mit einer dünnen, senkrecht zur Axe geschliffenen Quarzplatte bedeckt ist. Hierauf folgt in dem Apparate die Röhre zur Aufnahme der zu untersuchenden Flüssigkeit, dahinter ein zweites, mit einem getheilten Kreise verbundenes Polarisationsprisma. Das aus diesem austretende Licht wird durch ein Flintglasprisma zerlegt und gelangt dann in ein drehbares KEPLER’sches Fernrohr mit achromatischer Objectivlinse, in deren Brennpunkte sich eine Blende mit Spalt befindet. Mittelst einer Theihing am Rande des Tisch chens können entweder durch Beleuchtung des ersten Spaltes mit einfarbigem Lichte, oder indem man den ersten Spalt verengert und mit Tageslicht arbeitet, durch Einstellung bestimmter Fraun- HOFER’scher Linien die Stellungen des Fernrohres für bestimmt charakterisirte Stellen des Spectrums festgelegt werden; das Ocular des Fernrohres ist ausziehbar. Zunächst wird nun, wie bei einem Spectralapparat, mit einfarbigem Licht so eingestellt, dass das Bild des ersten Spaltes den zweiten genau ausfüllt; durch Drehung des zweiten Polarisationsprismas kann dann das Bild des ersten Spaltes völlig verlöscht werden. Das Bild des halb mit einer Quarzplatte bedeckten Diaphragmas liegt hinter dem Spalte im Fernrohre und kann durch Ausziehen des Oculars in derselben Farbe beobachtet werden, in welcher der erste Spalt gesehen wurde. Die beiden Hälften erscheinen verschieden hell, bis das zweite Polarisations prisma in die Lage gedreht ist, in welcher seine Polarisationsebene entweder den Winkel zwischen den Polarisationsebenen jener Hälften halbirt oder zu dieser Halbirungsebene senkrecht stellt; die letztere Lage ist, wie die Rechnung zeigt, die empfindlichere. Die bei irgend einer Stellung des Fernrohres so gemessene Drehung gilt dann für die dieser Stellung entsprechende Farbe. Besondere Sorg-