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130 15 b. Drehung der Polarisationsebene. diesen Derivaten die Gruppe COC 6 H-, durch COCH ä ersetzt, so verkleinert sich bei den nämlichen weiteren Substitutionen der negative Abstand des Schwerpunktes von der Symmetrieebene, bis er wieder positiv wird. Conform der Theorie besitzt die Diacetyl weinsteinsäure die Drehung —23,14°, der Methyläther — 14,29°, der Aethyläther 4- 1,02°, Propyläther + 0,52°, Isobutyläther + 10,29°. Den Rechnungen ist als erste Annäherung die Annahme zu Grunde gelegt, dass die Massen in den Ecken des Tetraeders vereinigt sind; auf die genauere Rechnung für einen besonderen Fall ist in einer früheren Mittheilung (C. R. 20. Jan. 1890) hingewiesen. In der zweiten Mittheilung wird die Theorie an den activen Amylverbindungen weiter geprüft. Wird in dem Amylchlorür, welches äusser dem asymmetrischen Kohlenstoffatom die Gruppen H = 1, CH 3 = 15, C 2 II, = 29 und CIL, CI = 49,5 enthält, die letztere Gruppe durch eine andere ersetzt, deren Masse, wie diese, alle anderen übertrifft, so muss nach der Theorie der Drehungssinn der erhaltenen Verbindungen derselbe bleiben, sie müssen sämmtlich rechtsdrehend sein. In der That zeigt sich dies bei allen so erhaltenen vierzig Verbindungen, deren chemische Formeln angeführt sind. Sowohl diejenigen unter ihnen, deren Drehvermögen bereits von anderen Forschern gemessen ist, als diejenigen, die von Anderen nach dieser Richtung noch nicht untersucht sind, als endlich die jenigen, welche Verf. erst neu hergestellt hat, bestätigen die Theorie; die sämmtlichen angeführten Amylverbindungen erwiesen sich als rechtsdrehend. Ly. F. Lippich. Zur Theorie der Halbschattenpolarimeter. Wien. Ber. 99 [2a], 695—725. In eingehender mathematischer Untersuchung werden die Fehlerquellen und die Empfindlichkeit der Halbschattenapparate mit der LAURENT’schen Platte und derjenigen mit dem Lippicn’schen Halbprisma behandelt. Es zeigt sich, dass die Angaben der ersteren in hohem Maasse von der Genauigkeit, mit welcher die Dicke der Platte dem benutzten Lichte angepasst ist, und demgemäss von der Homogenität des letzteren abhängig sind, und dass diese Dicke bei nicht ganz homogenem Lichte genau der Helligkeitscurve der ver schiedenen in den Apparat eintretenden Lichtarten angepasst sein muss. Dadurch ergiebt sich für die Einstellung auf den Nullpunkt eine geringe Empfindlichkeit dem Apparate mit dem Halbprisma gegenüber, welches letztere von der Helligkeitsvertheilung ganz unab-