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Auf Grund der Theorie von le Bel und van’t Hoff, dass die Valenzen des Kohlenstoffs nach den vier Ecken eines regulären Tetraeders gerichtet sind, bezeichnet Verf. als Symmetrieebenen des Kohlenstoffs die sechs Symmetrieebenen, welche die Verbindung CIi 4 charakterisiren, und führt als Product der Asymmetrie das Product der sechs Abstände des Schwerpunktes des Molecüls von diesen Ebenen ein; dieses Product wird Null, es besteht Symmetrie, wenn wenigstens ein Factor Null ist. Wird noch an jeder der Symmetrieebenen eine positive und eine negative Seite unterschieden, so wird das Product positiv oder negativ, je nachdem die Anzahl der negativen Factoren gerade oder ungerade ist. Aus der allge meinen Theorie ergeben sich experimentell leichter zu prüfende Sätze, von denen die folgenden drei aufgestellt werden: Immer wenn bei der Ersetzung eines Elementes oder Radicals durch ein anderes der Schwerpunkt des Molecüls von allen Symmetrieebenen aus auf derselben Seite bleibt, behält das Drehvermögen des Deri vates sein Zeichen bei. Wenn zweitens der Schwerpunkt des Molecüls sich von den Symmetrieebenen entfernt, wird das Dreh vermögen grösser, und umgekehrt. Wenn endlich durch die Sub stitution der Schwerpunkt von einer Seite einer Symmetrieebene auf die andere übergeht, ändert das Drehvermögen sein Zeichen. Diese Sätze hat nun der Verf. bei einer grossen Reihe von Substitutionen bestätigt gefunden, von denen er insbesondere die organischen Derivate der Weinsteinsäure anführt. Indem in dieser das II der Gruppe CO Oll durch die Gruppen CII 3 , C 2 II.-,, C S H ; , C t H,, ersetzt wird, ergeben sich bezw. das Methyltartrat mit dem Drehvermögen + 2,14°, das Aethyltartrat mit + 7,60°, das Propyl- tartrat mit 4- 12,44° und das Isobutyltartrat mit 4- 19,89°. Wird dagegen in derselben Säure in den beiden Alkoholradicalen das H durch das Benzolradical, oder, was dasselbe ist, das Hydroxyl OH, dessen Masse 17 ist, ersetzt durch die Gruppe OCOC 6 H-„ dessen Masse 121 ist, so rückt der Schwerpunkt von der einen Seite der Symmetrieebene auf die andere, und der Sinn der Drehung wechselt; in der That ist das specifische Drehvermögen der so erhaltenen Dibenzoyiweinsteinsäure — 117,68°. Werden in dieser Säure die selben Substitutionen bewirkt wie oben, so bleibt der Schwerpunkt in den erhaltenen Aethermolecülen auf derselben Seite der Sym metrieebene, nähert sich derselben aber bei der angenommenen Reihenfolge der Substitutionen immer mehr; wirklich zeigt das Methyldibenzoyltartrat die Drehung —88,78“, Aetbyldibenzoyltartrat — 60,02°, Isobutylbenzoyltartrat —41,95". Wird nun weiter in Fortschr. d. Phys. XLVI. 2. Abth. q