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126 15 b. Drehung der Polarisationsebene. Drehungswinkel bezeichnet. Die Constanten A und B sind allein 73 von der Natur der gelösten Körper abhängig, das Verhältniss — = c ist für alle untersuchten Körper dasselbe, ist unabhängig von der Natur des gelösten Körpers und von der Länge der durchstrahlten Schicht, aber abhängig von der Natur des Lösungsmittels. Das specifische Drehvermögen ist nun diesen Grössen A und B direct proportional, so dass dasselbe aus den Beobachtungen berechnet werden kann, ohne dass eine Bestimmung des specifischen Gewichtes erforderlich ist. Die nach diesem Verfahren berechneten specifischen Drehvermögen stimmten mit den nach der üblichen Formel berech neten meist sehr gut überein; doch war diese Zahl für russisches Terpentin und Coniin genau doppelt so gross, als nach der alten Formel. Die weitere Untersuchung zeigte, dass für die Fettreihe sich die Constante B durchweg als negativ, für die aromatischen Verbindungen als positiv ergiebt. Die Constante c ändert sich in den zusammenhängenden Verbindungsreihen gesetzmässig mit der Constitution der Verbindungen. Ly. J. Kanonnikow. Ueber das specifische Drehvermögen der Wein säure und ihrer Salze. Journ. d. russ. chem.-phys. Ges. 1890 [1], 369 — 375. [Chem. Ber. 23 [2], 546 f. [Chem. Centralbl. 1891, 1, 18. Nach der im vorigen Referat angegebenen Formel ist das specifische Drehvermögen der Weinsäure und ihrer Salze berechnet; die letzteren unterscheiden sich von den ersteren um Multipla von 6°. Die Salze sehr schwacher organischer Basen besitzen in wässe riger Lösung dasselbe specifische Drehvermögen, wie die freie Säure, woraus der Verf. auf die vollkommene Dissociation der Salze schliesst. Ly. Ch. Soret. Remarques sur la theorie de la polarisation rotatoire naturelle (deuxieme note). Arch. sc. phys. (3) 24, 591—598. [ZS. f. Kryst. 21, 305—306, 1893. In einer allgemeinen Betrachtung hebt Verf. mit Nachdruck hervor, dass optisch active Substanzen weder Symmetrieebenen noch ein Symmetriecentrum besitzen können. Weiter kommt er darauf zurück, dass er in einer früheren Arbeit nachgewiesen habe, dass die Bewegungsgleichungen, wenn sie die beobachteten Erscheinungen vollkommen darstellen sollen, Glieder enthalten müssen, die von den Ableitungen ungerader Ordnung der Verschiebungen nach den