15b. Drehung der Polarisationsebene. G. Wulff Zur Theorie der Drehung der Polarisationsebene. Journ. d. russ. cliem.-phys. Ges. 20, 1, 1888. [ZS. f. Kryst. 27, 629—630f. Der Verfasser leitet durch geometrische Betrachtungen die FBESNEL’sche Theorie der Zerlegung des geradlinig polarisirten Lichtstrahles in zwei entgegengesetzt rotirende, circular polarisirte aus der modernen Theorie des Zusammenhanges der inneren Structur der Krystalle mit der Drehung der Polarisationsebene her und findet, wenn Ä o die Wellenlänge eines Strahles in der Substanz ist, wenn dieselbe nicht drehend wirkt, A,. und A e die Wellenlängen der beiden circular polarisirten Strahlen sind, wenn die Substanz durch die Lage rung der Molecüle oder durch Magnetismus drehend geworden ist: 2srÄ 0 _ 2?rA 0 e “2% + A 0 <p’ ' ~" 2 — Z „ ' Daraus folgt: Die Brechungsexponenten der beiden entgegengesetzt rotirenden Strahlen sind in jeder drehenden Substanz verschieden, und zwar ist der Brechungsexponent bei Abwesenheit der Drehung das arithmetische Mittel aus jenen beiden Exponenten. Das Resultat stimmt mit dem von Cobnu für die Fortpflanzungsgeschwindigkeiten der beiden Strahlen im Quarz und im schweren FABADAv’schen Flintglase empirisch gefundenen überein. Weiter ergiebt die Differenz der reciproken Werthe der obigen Ausdrücke den bekannten Aus druck für das Drehungsvermögen. Ly. J. Kanonnikow. Ueber die Beziehungen zwischen dem Brechungs und dem Drehungsvermögen der chemischen Verbindungen. Journ. d. russ. chem.-phys. Ges. 1890 (1), 85—96. [Chem. Ber. 23 [2], 317—319 f. [ZS. f. phys. Chem. 6, 87. Durch frühere Untersuchungen an wässerigen Lösungen von Kohlehydraten hatte der Verf. festgestellt, dass das Verhältniss der Differenz der Drehungswinkel für verschiedene Concentrationen zu dem der entsprechenden Brechungswinkel constant ist, woraus sich dann die sehr einfache Beziehung a = A cp + B ergiebt, wo <p den Brechungswinkel (im Minimum der Ablenkung) und a den