118 15 a. Interferenz, Beugung, Polarisation. tuden der einzelnen Componenten aufgestellten Formeln und unter zieht namentlich die Phasenänderung bei der Reflexion an Glas einer eingehenden Discussion. Bei der Reflexion an Metallen liegen die Verhältnisse weniger einfach; die bisherigen Versuche (von Jamin, Mouton etc.) reichen noch nicht vollständig zur Erklärung aus, sie zeigen aber wenigstens schon, dass die Glasreflexion als specieller Fall der Metallreflexion angesehen werden muss. Zweck der vorliegenden Arbeit ist es nun, mit Hülfe des BABiNET’schen Compensators die elliptische Polarisation zu untersuchen, welche das Licht bei der Reflexion und beim Durchgänge durch dünne Metallblättchen erfährt, und speciell zu ermitteln, wie die hierbei auftretenden Phasenänderungen von der Dicke der Schicht und dem Einfallswinkel abhängen, sowie, welche Beziehungen zwischen der Phasenänderung des reflectirten und des durchgelassenen Strahles bei gegebenem Einfallswinkel bestehen. Als Metall wählte der Verf. Gold und Silber; für die dickeren Schichten genügte das käufliche Blattgold, das allerdings wegen der darin vorkommenden Risse, Löcher und Falten sehr sorgfältig aus gesucht werden musste. Besondere Schutzvorrichtungen gegen Luft strömungen etc. ermöglichten es, diese Blättchen frei von einem Support herabhängen zu lassen; durch Drehung des Supports konnte die Neigung des Blättchens gegen den Lichtstrahl beliebig geändert werden. Dünnere Schichten erhielt der Verf., indem er Gold nach dem durch Böttger modificirten Verfahren von Wernicke, Silber nach dem Verfahren von Martin chemisch auf Glas niederschlug. Die so erzielten, sehr dünnen Schichten konnten natürlich nicht mehr von der Glasunterlage getrennt werden, so dass bei den Messungen die Wirkung der Glasschicht mit berücksichtigt werden musste. Da verschiedene Versuche, die Dicken der Blättchen auf optischem Wege zu ermitteln, nicht zu einem befriedigenden Resul tate führten, so wurde die Dickenmessung mit Hülfe von Wägungen ausgeführt. Die Dicken variirten dabei von 6 ftfi bis zu 95 ft ft; eine Verwendung noch dickerer Blättchen würde zwecklos gewesen sein, da dieselben schon fast kein Licht mehr durchlassen und wie sehr dicke Metallspiegel wirken. Bei den Beobachtungen mit reflectirtem Lichte verwendete der Verf. rothes Licht, bei denjenigen mit durchgehendem Lichte ab- sorbirten die Blättchen von selbst schon den grössten Theil der Strahlen und machten die Anwendung eines absorbirenden Glases unnöthio-, doch sind auch hier die Resultate sämmtlich auf rothes Licht bezogen? worden. Die Messungen ergaben, dass bei einer