eine ganz bestimmte Gangdifferenz der durch diese Punkte gehen den Lichtstrahlen entspricht, so giebt es stets zwei conjugirte Geraden SSj und auf welchen sich die beiden Punkte 8 und fff ver schieben lassen, ohne dass durch eine derartige Verschiebung die Gangdifferenz sich ändert. Somit ist die Gangdifferenz zweier von einem und demselben Punkte 8 der Lichtquelle ausgehenden Strahlen eine Function der Variabein, welche eine Gerade im Raume bestimmen. Hieraus folgt, dass es bei Anwendung einer nach allen Richtungen ausgedehnten Lichtquelle im Allgemeinen unmöglich ist, vollkommen scharfe Interferenzen zu erzielen; sollen die Streifen vollkommen deutlich erscheinen, so müssen die Rich tungen AIAIj sämmtlich in einer Ebene liegen, was sich dadurch verwirklichen lässt, dass man entweder vor oder hinter dem Inter ferenzapparate einen Spalt einschiebt. Dagegen lassen sich stets in jedem anvisirten Punkte 8 durch passende Orientirung des Spaltes deutliche Interferenzen erzielen, und umgekehrt lässt sich bei gegebener Orientirung des Spaltes durch Verschieben des Mikroskopes stets ein Punkt 8 finden, in welchem die Interferenzen scharf erscheinen. Im zweiten Theile führen die Verff. noch aus, dass die Inter ferenzstreifen parallel der Richtung des Spaltes sein müssen, welcher die Localisirung der Streifen aufhebt. Eine experimentelle Bestätigung dieser Theorie finden die Verff. in den bereits früher beschriebenen Versuchen über die Localisirung der Streifen bei dünnen Platten (C. R. 109, 893), sowie in den oben besprochenen Interferenzerscheinungen bei Anwendung der Fresnel’- schen Spiegel. Als weiteres Beispiel für die Localisirung der Inter ferenzen ohne Spalt werden die NEwros’schen Ringe angeführt, wenn das Ringcentrum in der Einfallsebene des Lichtes liegt, während die entsprechende Aufhebung der Localisirung durch Ein führung eines zur Streifenrichtung parallelen Spaltes ganz besonders deutlich in dem Falle in die Erscheinung treten soll, dass bei den Beobachtungen an einer keilförmigen Schicht die Kante des Keiles senkrecht auf der Einfallsebene steht. Thatsächlich konnten die Verff. die Streifen mittelst einer Lupe bis zu einer Entfernung von 3 in vom Keil verfolgen. Während die Interferenzen bei Anwendung der FßESNEL’schen Spiegel in der gewöhnlichen Anordnung (mit Spalt) nicht localisirt sind, kann es, wie die Rechnung zeigt, nicht gelingen, dieselben durch Weglassen des Spaltes zu localisiren, da die Localisirung an der Stelle eintreten würde, wo sich die interferirenden Strahlen bündel überhaupt nicht treffen.