100 15 a. Interferenz, Beugung, Polarisation. Die Grösse der eingestellten Winkel wird mit Hülfe einer Theilung mit Nonius bis auf ’/so 0 genau abgelesen. Das Scheibenpaar sitzt auf einer gemeinsamen Axe, welche mittelst eines Schnurlaufes durch einen Elektromotor in mehr oder weniger rasche Umdrehung ver setzt werden kann. Es musste nun zunächst mit Hülfe des Apparates bestimmt werden, ob die Lichtschwächung von der Rotationsgeschwindigkeit abhängt und, wenn dies nicht der Fall ist, ob die Lichtstärke stets dem ausgeschnittenen Sector proportional ist. Zu diesem Zwecke wurde der Apparat zwischen das Photo meter und eine auf der linken Seite befindliche Glühlampe auf gestellt, während die Lichtquelle auf der rechten Seite des Photo meters — ebenfalls eine Glühlampe mit geradem Faden — ver schoben werden konnte. — Bei hinreichender Entfernung r des glühenden Fadens vom Photonieterschirm kann man die Helligkeit auf dem letzteren umgekehrt proportional dem Quadrat der Ent fernung annehmen. Bedeutet daher a den am Rotationsapparate eingestellten Winkel, so muss die Grösse 1 r 2 a constant sein. Dies bestätigte sich für die Sectoren 2 X 25° bis 2 x 90° voll ständig; die Geschwindigkeit wurde dabei derart variirt, dass in der Secunde zwischen 27 und 200 Unterbrechungen der Lichtstrahlen stattfanden. Somit ist für diese grösseren Sectoren das TALBOi’sche Gesetz gültig; die Untersuchungen mit kleineren Sectoren sind im Gange. Bestätigt sich das Gesetz auch hierfür, so hat man in dem Apparate einen vorzüglichen Ersatz für die gewöhnlich angewandten Mittel zur messbaren Schwächung des Lichtes, wie Absorptionsgläser, Nicol’sehe Prismen, Concavlinsen u. s. w., da sich die Aenderung der Helligkeit aus der Grösse des rotirenden Sectors mit fast unbeschränkter Genauigkeit messen lässt, die Schwächung bis zur Auslöschung getrieben werden kann, der Apparat au jede beliebige Stelle in einem Strahlengange gebracht werden darf und der Polari. sationszustand des benutzten Lichtes keinerlei Rolle spielt. Grlch. P. Joübin. Sur les franges d’interference de deux trous. J. de phys. (2) 9, 185—191, 1890. Lässt man von einem leuchtenden Punkte oder Spalt Licht durch zwei sehr nahe an einander befindliche feine Oeffnungen fallen, so erhält man bekanntlich senkrecht zur Richtung der Ver bindungslinie der beiden Oeffnungen Interferenzstreifen, da jede