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können, uni von ihm aus zu zählen. Dies gelingt in Rücksicht auf die Thatsache, dass bei Anwendung von weissem Licht in dem dann farbigen Streifenbild eine achromatische Stelle zu finden ist. Derjenige Streifen bei Verwendung von Natriumlicht, der diesem achromatischen Streifen bei weissem Licht zunächst liegt, wird als Nullstreifen angenommen, und wird zu Beginn mit dem Fadenkreuz im Fernrohre zur Coincidenz gebracht. Wird dann das Wasser in einem Tröge durch Salzlösung ersetzt, so lässt sich durch Drehen eines Spiegels des Refractors das Streifensystem so verschieben, dass wieder dieser Nullstreifen am Fadenkreuze steht, und dabei lassen sich die vorüberziehenden Streifen abzählen. Durch besondere Hülfsbeobachtungen ist dann noch festzustellen, um wie viel der achromatische Streifen innerhalb des Systems der Streifen im Natriumlicht sich verschiebt in Folge der Aenderung der Dispersion bei Vertauschen von Salzlösung und Wasser. Die Hülfsbeobachtung giebt dann noch eine Correctur zu der oben gezählten Zahl der vorübergehenden Streifen. Auf diese Weise liess sich die Aenderung des Brechungsquotienten der Salzlösungen gegen den des Wassers bei verschiedenen Verdünnungen fürH 2 SO 4 , HCl, MgSO 4 , ZnSO 4 , NaCl, Zucker, CuSO 4 , Na 2 CO 3 , Essigsäure und Weinsäure mit grosser Genauigkeit messen. Bezeichnet z/n die Differenz der Brechungsexponenten von Wasser und Lösung, und das Volumen der Lösung, welches ein Grammäquivalent der Lösung enthält, so ist vdn die moleculare Brechungsänderung. Es zeigt sich, dass mit der Verdünnung diese moleculare Brechungs änderung einen deutlichen Zuwachs zeigt bei NaCl, HCl, bei Essig säure weniger, bei den anderen aber sehr erheblich. Ob in diesem Zuwachs sich die Constitutionsänderung ausspricht, lässt sich erst entscheiden, wenn hinreichend genaue Messungen über die Dichtig keitsänderungen beim Verdünnen von Salzlösungen vorliegen. Solche sind in Aussicht genommen. CI. H. Landolt u. H. Jahn. Ueber die Molecularrefraction einiger einfacher organischer Verbindungen für Strahlen von unendlich grosser Wellenlänge. ZS. f. phys. Chem. 10, 289—320, 1892 f. Beil. Sitzber. 1892, 729—758. Da nach der elektromagnetischen Lichttheorie das Quadrat des Brechungsindex gleich der Dielektricitätsconstante ist, benutzen Verff. die Bestimmung der Dielektricitätsconstante, um die Molecular refraction nach der Formel HI ~ ■ — für Wellenlängen zu be it 4- 2 d 0 Fortschr. d. Phys. XLVIII. 2. Abth. 4