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Gleichungen folgen nun vier Erklärungssysteme, je nachdem der Vector vollkommen oder nur annähernd in der Polarisationsebene oder vollkommen oder nur annähernd senkrecht zu derselben liegt. Unter Zugrundelegung der NEUMANN’schen Anschauung wird die Theorie mit dem Beobachtungsmateriale verglichen. Unter Anderem zeigt sich auch, dass der in der LonENTz’schen Theorie nicht ent haltene Zeichenwechsel der Drehung der Polarisationsebene eines von einem magnetisirten Stahlspiegel reflectirten Lichtstrahles bei einem Einfallswinkel von etwa 78° vollkommen wiedergegeben wird. Allgemein ergiebt sich, dass das Erklärungssystem mit allen experimentellen Ergebnissen im Einklänge steht. Von der durch Goi.dhammee aufgestellten Theorie unterscheidet sich die des Verf. durch die Einführung nur einer magnetooptischen Constanten. B. A. J. A. Rosenqvist. Untersuchungen über die Reflexion des polari sirten Lichtes von magnetischen Spiegeln. Acad. afh. Helsingfors 1892. 1. Im ersten Abschnitte der angegebenen Abhandlung erklärt der Verf. einige von ihm gemachte Versuche, betreffend das sogenannte „IvERR’sche Phänomen“, d. h. dass die Polarisationsebene eines geradlinig polarisirten Lichtstrahles bei der Reflexion von einer spiegelnden magnetischen Pol- oder Seitenfläche gedreht wird, und dass das geradlinig polarisirte Licht in elliptisch polarisirtes übergeht. Statt durch Magneten den polarisirten Lichtstrahl zurückwerfen zu lassen, benutzte der Verf. zu diesem Zwecke einen Metallspiegel, welchen ein galvanischer Strom durchfloss. Ist die Stromrichtung in dem Spiegel senkrecht auf der Einfallsebene, so zeigt sich dieselbe Erscheinung, als wenn die Reflexion von der Seitenfläche eines Magneten geschähe, sobald der Spiegel aus irgend einem magnetischen Metalle besteht; ein diamagnetischer Spiegel gab negatives Resultat. Die Ursache der Erscheinung schreibt Verf. den Molecularströmen zu, die in dem Spiegel entstehen, und welche, wie G. Wiedemann nachgewiesen, die Fläche des Spiegels derartig magnetisch machen, dass jede Partikel bei einer Stromrichtung von oben nach unten ihr Nordende links hat. Hieraus geht hervor, dass der elektrische Strom nur eine indirecte Wirkung ausübt, indem er den Spiegel magnetisirt. Es ergab sich, dass die Drehung der Polarisationsebene wenigstens bis auf 8 Amp. der Strominten sität proportional war. 41*