Springmann. 573 stimmt. Die in dem secundären Stromkreise entstehende elektro motorische Kraft wurde durch 3 Daniell compensirt. Neben dieser Kette war ein Widerstand von 3000 S.-E. eingeschaltet, mittels dessen der Widerstand so regulirt wurde, dass am Spiegelgalvano meter ein kleiner Ausschlag von 2 bis 3 Scalenthln. im Sinne der zu messenden Polarisationskraft entstand. Die elektromotorische Kraft der Polarisation, welche durch schnelles Umlegen einer Wippe gemessen wurde, konnte mit Hülfe eines CnARK-Elementes in Volt umgerechnet werden, indem die Polarisationszelle durch das Clark- Element ersetzt und durch die 3 Daniell compensirt wurde. Unter sucht wurden besonders die Combinationen: Pb(NO 3 ) 2 und Pb(C 2 H 3 O 2 ) 2 gegen CuSO 4 und ZnSO 4 ; CaCl 2 , SrCl 2 , BaCl, gegen ZnSO 4 ; K 2 CO 3 , Na 2 CO 3 , Na 011 gegen ZnSO 4 ; AgNO 3 gegen ZnCl 2 ; KCl, KBr und KJ gegen AgNO 3 ; K 4 F 2 (CN), ; gegen CuSO 4 . Dabei ergab sich, dass die Stromstärke bezw. -dichte insofern einen Einfluss ausübt, als unterhalb eines bestimmten, von der Natur der Elektrolyte abhängigen Werthes der Stromdichte nur eine geringe oder keine Polarisation eintritt. Dieser Grenz werth liegt um so niedriger, je grössere Werthe der Polarisation die betreffende Combination im weiteren Verlaufe zu liefern vermag. Bei niedriger Stromstärke kann in Combinationen, in denen ein Steigen der Stromstärke stattfindet, diese Grenze nach einiger Zeit erreicht werden. Die höheren Werthe der Polarisation treten sofort mit Erreichung dieser Grenze ein, bei den Niederschlägen aus Blei sulfat sogar plötzlich. Ueber eine obere, nur von den benutzten Niederschlägen abhängige Grenze kann die Polarisation nicht steigen, wie sehr man auch die Stromstärke erhöht. Eine höhere C o n c e n - tration ist der Entwickelung der Polarisation förderlich; indess nimmt die Polarisation nicht bis zum gesättigten Zustande der Salz lösung fortwährend zu. Eine mittlere Concentration giebt den von der betreffenden Combination erreichbaren höchsten Werth, welcher bei schwächerer Concentration bis zum salzfreien Zustande der Flüssigkeit abnimmt. Hinsichtlich der Temperatur konnte der Verf. nachweisen, dass eine besonders niedrige Temperatur die Entstehung der Polarisation begünstigt. Als Träger der Niederschlagsmembran können statt des Per- gamentpapieres auch Thonzellen oder Gyps benutzt werden. Der Polarisationsstrom ist dem primären entweder gleich oder entgegengesetzt gerichtet. Die im letzteren Falle von ihm hervor gerufene Schwächung des primären Stromes kann nur eine geringe sein, da die elektromotorische Gegenkraft höchstens 2 Volt beträgt.