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eintritt, negativ elektrisch wird. Ausnahmen bilden nur ganz con- centrirte Schwefel- und Salpetersäure, in welchen alle oder doch einige Metalle sich positiv elektrisch laden. Da dies jedoch nur von den ganz concentrirten Säuren gilt, so kann man annehmen, dass bei der Berührung derselben mit Metallen sich Processe ab- spielen, die mit den sonst bei der Berührung von Metallen und Säuren stattfindenden nichts gemeinsam haben. Ferner behalten die Metalle bei der Berührung mit verschiedenen Flüssigkeiten im All gemeinen ihre Reihenfolge bei, derart, dass dasjenige Metall die höchste Potentialdiflerenz zeigt, welchem die grösste Verbrennungs wärme zukommt; man könnte daraus folgern, dass, wie in reinem Wasser, auch in den Lösungen der freie Sauerstoff eine wichtige Rolle spielt. Die leichter oxydirbaren Metalle (Magnesium, Alu minium, Zink, Cadmium und Eisen) ergaben in allen untersuchten Flüssigkeiten, so verschieden dieselben auch waren, annähernd con- stanteMittelwerthe; dieselben sind: Mg = 2,24, Al = 1,91, Zn = 1,58, Cd =1,25, Fe = 1,03. Die schwer oxydirbaren Metalle, wie Kupfer und Silber, zeigen dagegen in verschiedenen Flüssigkeiten sehr ver schiedene, oft um 100 Proc. von einander abweichende Werthe. Die Curven, welche sich auf die verschiedenen Concentrationen beziehen, zeigen in den meisten Fällen ein Maximum bei grösserer Verdün nung; ob dieses Verhalten mit einer stärkeren Dissociation bei höherer Verdünnung zusammenhängt, erscheint fraglich; es ist viel mehr wahrscheinlicher, dass sich bei starker Concentration auf den Metallen feste Oberflächenschichten bilden, welche die Reaction hemmen; denn bei hoher Concentration finden sich besonders tiefe Werthe dort, wo schwer lösliche Verbindungen entstehen. Das gilt für alle Säuren (namentlich die Dichloressigsäure), während bei den Salzlösungen die Curven weit regelmässiger verlaufen und bei den höchsten Concentrationen auch mit dem höchsten Werthe beginnen, um allmählich auf den Wasserwerth abzusinken. Zwischen den Säuren und den Lösungen ihrer Salze besteht keine quantitative UebereinStimmung, wenn man gleiche Procente des Anions be trachtet, sondern nur ein Parallelismus im Allgemeinen. Bei hohen Verdünnungen sinkt beim längeren Verweilen des Metalles in der Flüssigkeit die Potentialdiflerenz bisweilen rasch auf den dem reinen Wasser entsprechenden Werth (namentlich beim Zink). Da Um schütteln der Flüssigkeit den ursprünglichen Werth wieder herstellt, so ist es wahrscheinlich, dass die gelöste Substanz in der Nähe des Metalles zu rasch consumirt wird und dieses dann sich thatsächlich in reinem Wasser befindet. Zinn in Kaliumcarbonat zeigt die Er-