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506 29. Galvanische Ketten. Gründen, welche für die Veränderung der elektromotorischen Kraft im Accumulator angeführt worden sind, welche zum Theil von Anderen widerlegt sind, zum Theil durch eigene Versuche widerlegt wurden. Dies gilt namentlich von dem Einfluss, welcher dem Wasserstoff superoxyd auf die Grösse der elektromotorischen Kraft zugeschrieben worden ist. Es ist demnach vortheilhaft, die Diffusion in den Accu- mulatoren entweder auf mechanischem Wege oder durch Erwärmen zu beschleunigen. M. Kugel, lieber die Selbstentladung negativer Accumulatorplatten. Elektrot. ZS. 13, 8—9, 19—22, 1892 f. Bei der Untersuchung einer Batterie aus Tudoraccumulatoren, welche nicht die garantirte Capacität zeigte, wurde sowohl während des Ladens als auch während des Entladens, sowie endlich bei offenem Stromkreise an den negativen Platten eine heftige Wasser stoffentwickelung beobachtet, mit deren Auf hören ein plötzlicher Abfall der Spannung eintrat. Die positiven Platten verhielten sich normal. Ersatz der negativen Platten in einer entladenen Zelle durch neue hatte ein normales Verhalten des Accumulators zur Folge, während umgekehrt der Ersatz der Säure in einem Elemente, welches sich abnorm verhielt, durch reine Säure keine Besserung bewirkte und die Säure, wenn sie in eine sich normal verhaltende Zelle gefüllt wurde, diese verdarb. Der Verf. erklärt die Erschei nung dadurch, dass in der verwendeten Schwefelsäure elektronega tive Elemente enthalten sind, die beim Laden auf der Kathode nieder geschlagen werden und nun im Verein mit dem Bleischwamm die Entstehunff eines Localstromes veranlassen, durch dessen Thätigkeit die Schwefelsäure zersetzt wird (ähnlich wie fein vertheiltes Platin auf Zink). Der Uebelstand lässt sich dadurch beseitigen, dass man die negativen Platten unmittelbar nach dem Ueberladen des Accu- mulators durch neue ersetzt, oder dass man die verdünnte Schwefel säure durch Einleiten von Schwefelwasserstoff reinigt, was am besten durch Einträgen von Baryumhydrosulfid in dieselbe geschieht. Die weitere Untersuchung ergab, dass besonders Platinmetalle geeignet sind, die Selbstentladung hervorzurufen; so wurde dieselbe vom Platin noch bei einer- Verdünnung von 1:1000000 hervorgerufen, während sie beim Palladium nur eintrat, wenn die Verdünnung des selben weniger als 1:300000 betrug. Die anderen durch Schwefel wasserstoff fällbaren Metalle wirkten nur dann, wenn gleichzeitig zwei derselben niedergeschlagen wurden, und zwar war besonders das Paar Kupfer-Wolfram wirksam; eine Wirkung trat hierbei noch