472 28. Batterieentladung. So verhielt sich ein Schieferstreifen von 50 cm Länge, 5 cm Breite und 2,5 cm Dicke wie ein guter Leiter; zwei Schieferstifte als Elek troden benutzt, liessen einen Strom durch, der zur Bildung eines 5 cm langen Lichtbogens ausreichte. Besonders interessant waren auch die Versuche mit Holz. Die Zuleitungsdrähte wurden um die Enden einer Holzlatte gewickelt; schloss man nun den Strom, so beobachtete man unzählige kleine Lichtbogen zwischen den Drähten und dem Holze, unter deren Einwirkung das Holz schliesslich Feuer fing. Auf weitere Resultate dieser Art durfte hier nicht eingegangen werden; dagegen haben grösseres Interesse noch die Durchschla- gungsversuche. Glimmerblättchen, Celluloid, wachsgetränktes Papier in Dicken von 0,15 mm wurden von dem Funken durchbohrt bei Spannungen zwischen 2000 und 6000 Volt. Ein mit 3 mm Kaut schuk geschütztes Kabel widerstand 25 Min. einer Spannung von 50 000 Volt. Ueberhaupt ist der Factor Zeit zu berücksichtigen; denn das Dielektricum giebt erst nach genügender Erwärmung nach, eine Thatsache, welche einen wesentlichen Unterschied zwischen den alternirenden und continuirlichen Strömen bedingt. — Die Er. wärmung scheint bei Anwendung flüssiger Isolatoren weniger be trächtlich zu sein, doch tritt sie in bedeutenderem Maasse bei Oelen von grossem specifischen Inductionsvermögen auf. Die Energiemenge, die von den meisten festen Dielektricis ab- sorbirt wird, ist nicht zu vernachlässigen. Die Verff. zeigten dies an einem Paraffinpapiercondensator, dessen Widerstand bei einer wirksamen Oberfläche von 3 qm bei einer Spannung von 240 Volt 6 Megohm betrug. In einen Stromkreis von 3000 Volt eingeschaltet, absorbirte der Condensator mehr als eine Pferdestärke, was leicht durch eine bedeutende Erwärmung constatirt werden konnte. Dabei verminderte sich indessen die Capacität, die schliesslich Null wurde, weil die Stanniolbelegungen schmolzen. Auch mit luftleeren Röhren stellten die Verff. Versuche an. Beim Durchgänge der hochgespannten Ströme leuchteten dieselben intensiv auf, doch konnte das Experiment nur kurze Zeit fortgesetzt werden, weil die Röhren sich erhitzten und schliesslich zerbrachen. Scheel. A. Righi. Appendice alle ricerche sperimentali intorno a certe scintille elettriche costituite da mässe luminöse in moto. Mem. di Boi. (5) 2, 379—381, 1891/92. Der Verfasser hat (a. a. O. 1, 679) Versuche beschrieben, in