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428 25. Allgemeine Theorie der Elektricität und des Magnetismus. Durch Erhöhung der Temperatur wächst die Leitungsfähigkeit be deutend, während K sich nicht ändert. Auch gewöhnliches Seine wasser zeigte dasselbe K. Damit ist die Coexistenz von Leitungs fähigkeit und Dielektricitätsconstante bewiesen. Derselbe Versuch ergiebt auch den specifischen Widerstand o der dielektrischen Sub stanz, wenn man noch die Ladung # des Condensators mit Luft misst; denn es ist «=K + ^ t . Die Bestimmung der Dielektricitätsconstante für Gemische von Benzol oder Terpentinöl oder Schwefelkohlenstoff mit wenig Alkohol gab Werthe von K, die ungefähr proportional dem Alkoholgehalte wachsen. Durch Interpolation ergiebt sich daraus für Alkohol der Werth K = 8 (gegenüber 24 von Cohn u. Arons und Rosa). Für Aether ergab sich 4,8. Die Gemische von Alkohol und Benzol zeigten, dass die Leitungsfähigkeit zuerst durch Zusatz von wenig Alkohol sich wenig ändert, dann rasch steigt, schliesslich aber kleiner bleibt, als der Mischungsregel entspricht. Es kann sein, dass die Leitungsfähigkeit des Alkohols überhaupt von Verunreini gungen herrührt, die sich in reinem Benzol nicht lösen. Weitere Versuche ergaben den Werth der Dielektricitäts constante für ein Gemisch gleicher Aequivalente von Kalium- und Natriumnitrat. Diese wurden im Condensator geschmolzen und dann erstarren gelassen. Sie ergaben K = 4, wenn der Wider stand um das 138fache variirte, von p = 3,6.10 11 bis 2,6.10 9 . In der Discussion, die diesen Arbeiten folgte, behauptet Cohn seine Priorität in Bezug auf den Beweis der Coexistenz von Dielektricitäts constante und Leitungsfähigkeit, was ihm Bouty zugiebt, und behauptet ferner, dass die Methode von Bouty nur ein Grenzfall der seinigen sei. Bouty hebt dagegen die grössere Einfachheit seiner Methode hervor und nimmt ferner für sich in Anspruch, dass er durch die Messungen an festen Salzen zuerst bewiesen habe, dass die Coexi stenz von Leitungsfähigkeit und Dielektricitätsconstante sich auf dieselben Molecüle beziehe. Gz. O. Werner. Bestimmung von Dielektricitätsconstanten mittels des Differentialinductors. Wied. Ann. 47, 613—625, 1892 f. Nach der von Elsas angegebenen Methode (Wied. Ann. 44, 654, 1891) mittels des Differentialinductors bestimmte der Verf. einige Dielektricitätsconstanten und zugleich wendete er den