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3 3 2 22 b. Verdampfung und Condensation. Ber. 46 [2], 623 — 624, 1890) schon eingehend dargestellt wurden, systematisch untersucht. Die Arbeit zerfällt in zwei Haupttheile: I. die Einflüsse, die die sogenannte „dichte Condensation“, grössere Verdichtung des Dampfes, als wenn er mit gewöhnlicher Luft ge mengt wird; II. optische Erscheinungen, welche die wolkige Con densation zeigt. Es wird im I. Theile besprochen der Einfluss 1) der Elektri- cität, 2) der Staubpartikelchen, 3) der niedrigen Lufttemperatur, 4) des hohen Druckes des Dampfes, und 5) der Widerstände, Un ebenheiten und Rauhigkeiten an der Ausströmungsmündung. Die chemische Action, welche nach v. Helmholtz auch die wolkige Condensation hervorbringt, ist nicht weiter untersucht. In jedem Unterabschnitte wird geprüft und erörtert, inwiefern der betreffende Umstand die grössere Dichte, also auch diese Con- densationsform hervorzubringen vermag. Durch Elektricität wird die Zahl der Tröpfchen, nicht ihre Grösse vermehrt; durch sie wird gerade die Vereinigung der kleinen Tröpfchen zu grösseren ver hindert. Der Strahl giebt beim Condensiren einen besonderen Ton, der sich beim Elektrisiren ändert. Eine Flamme hat keinen Ein fluss auf die Condensation, sie wirkt nur durch die in den Strahl kommenden Verbrennungsproducte, wodurch die Nuclei vermehrt werden, die, wie bekannt, die Zahl der Tröpfchen und somit die Condensation vermehren. Wenn das offene Ende einer Metallröhre auf 45° abgekühlt und in den Anfang des Strahles gebracht wird, findet sofort Condensation statt und weder Elektricität noch Nuclei haben Einfluss, bei 47° beginnt die Elektricität wieder ihren Ein fluss auf die Condensation zu zeigen. Der Verf. erklärt die Wirkung der Temperatur dadurch, dass bei einer - gewissen Temperatur die Flüssigkeitshäutchen die Tropfen nicht mehr am Zusammenfliessen zu verhindern vermögen. Unter 46° ist der Dampf auch bei allen Drucken dicht, wächst die Temperatur, so nimmt die Verdichtung ab, die aber bei dann vermehrtem Drucke wieder eintritt. Die Wirkung des Druckes ist ziemlich zusammengesetzt. Es wird eine grössere Menge Luft und damit eine grössere Zahl von Staubkernen in den Strahl gebracht, auch wirkt wohl die damit verbundene Ab kühlung ebenfalls, es ist also eine Vermehrung der Tropfen in irgend einer Weise die Erklärung für die stärker hervorgerufene V erdichtung. Aehnlich wie der Druck wirken die Unebenheiten an der Dampfausströmungsmündung, namentlich bei geringerer Geschwindig keit des Dampfstrahles. Niedere Temperatur und Hindernisse haben