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268 21. Quellen der Wärme. Neutralisationswärme besitzen. Die Betrachtung der Wärmetönung bei der Bildung von Salzen in Lösungen führt nach der alten An schauung zu Resultaten, die vollkommen in Uebereinstimmung mit denjenigen stehen, die bei der Bildung fester Salze beobachtet werden. Ein Heranziehen der Dissociation erscheint deshalb nicht nöthig. Aus den Versuchen über die Veränderung der Neutralisa tionswärmen mit der Temperatur zieht Arrhenius den Schluss, dass die Dissociationswärme des Wassers, die bei 21,5° 13 520 Cal. beträgt, bei etwa 335,5° gleich Null sein würde, da sie für jeden Grad um 43 Cal. abnimmt. Sobald die Dissociationswärme Null ist, ist der Körper vollkommen zerfallen; das Wasser zerfällt aber nicht bei 335°, sondern erst bei 2000°. Bgr. Spencer Umfreville Pickering. The heat of dissolution of gases in liquids. Phil. Mag. (5) 34, 35—46, 1892 f. Sind die Lösungen chemische Verbindungen zwischen dem gelösten Stoffe und dem Lösungsmittel, wie es nach der von dem Verf. vertretenen Hydrattheorie der Lösungen der Fall ist, so muss der Lösungsvorgang stets von einer Wärmeentwickelung begleitet sein. Indess wird diese Wärmeentwickelung in vielen Fällen dadurch verdeckt, dass beim Zerspalten flüssiger und fester Körper in ihre gewissermaassen gasförmigen Molecüle eine Wärmeabsorption statt findet, welche der Grösse der Verdampfungswärme oder der Summe aus dieser und der Schmelzwärme entspricht. Der Verf. hat des halb Bestimmungen der Lösungswärme von Stoffen von bekannter Verdampfungswärme ausgeführt, so dass die Lösungswärme für den gasförmigen Zustand berechnet werden konnte. Als Lösungsmittel dienten Wasser, Benzol und Eisessig; die gelösten Stoffe waren Nichtelektrolyte (Alkohol, Aether, Aceton, Pyridin, Schwefelkohlen stoff, Eisessig), bei denen die Verhältnisse durch den Eintritt einer Dissociation keine Complication erfahren konnten. Durch Extra polation der aus drei Bestimmungen gezeichneten Curve wurde die Lösungswärme für den Fall ermittelt, dass auf 1 g-Mol. des ge lösten Körpers von dem Lösungsmittel ebenfalls 1 g-Mol. im gas förmigen Zustande vorhanden war, also 22,400 Liter (demnach 1244 H,O, 396C2H4O2, 245C 6 H 6 ). Die letzteren Werthe sind in der nachstehenden Tabelle zusammeno-estellt.