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240 20. Ausdehnung und Thermometrie. maximum des Wassers um 1° abwärts, und dies entspricht auch dem von Amagat experimentell gefundenen Werthe. Weiter zeigen die Versuche von Amagat, dass die Zunahme von a bei Erhöhung der Temperatur um so geringer wird, je stärker der obwaltende Druck ist. Bei 4° und 2950 Atm. Druck würde theoretisch der Differentialquotient ca/ct Null werden, bei einer Temperatur von 30° würde dies bereits für einen Druck von 1610 Atm. der Fall sein. Da nun die Zusammendrückbarkeit durch Compression abnimmt, so wird der Einfluss, welchen der Druck einer Atmosphäre auf das Verhalten des Wassers ausübt, um so geringer sein, je grösser der Druck bereits ist, und es lässt sich erwarten, dass das Maximum von dv/dt bei einem Drucke von 3000 Atm. nicht auf 4°, sondern auf eine entschieden höhere Tem peratur fällt, und dass somit bei diesem Drucke durch Erwärmung ‘dv/'dt von 4° an bis zu einem gewissen Punkte noch wächst und erst weiterhin abnimmt. Der Verf. weist die Richtigkeit dieser Schlüsse aus den von Amagat angegebenen Zahlen nach. Aus allgemeinen Betrachtungen folgert der Verf. schliesslich, dass einem Maximum der Dichte einer Flüssigkeit bei einer höheren Temperatur jedesmal ein Minimum der Zusammendrückbarkeit vor ausgehen muss; doch ist nicht der umgekehrte Schluss berechtigt, dass eine Flüssigkeit, deren Zusammendrückbarkeit durch hinreichen des Erkalten ein Minimum wird, bei einer tieferen Temperatur auch ein Maximum der Dichte erreichen müsse. Glch. K. Scheel. Die Ausdehnung des Wassers mit der Temperatur. Wied. Ann. 47, 440—465, 1892 f. Ueber diese Arbeit ist nach der Inaugural - Dissertation des Verf. schon früher (s. diese Ber. 46 [2], 268, 1890) berichtet. In zwischen ist für die Ausdehnung des benutzten Jenaer Glases 16'" durch lineare Messungen ein zuverlässiger Werth des Ausdehnungs- coefficienten 7 t = 7 0 (1 + 10 -6 X 7,707 t + IO“ 6 X 0,00364t 2 ) er mittelt, wodurch sich die gefundenen Resultate etwas verändern. Danach ergiebt sich das Volumen eines Liters Wasser bei 100° F loo = 1,043 466 7 ± 0,000004 7 (7 4 = 1 gesetzt), oder die Dichte des Wassers bei 100° s 100 = 0,958345. Die Volumina zwischen 0° und 33° lassen sich darstellen durch die folgende Interpolationsformel (t ist die Temperatur nach der Wasser stoffscala) y e — Vo [i 0,000064268t + 0,00000850526 t 2 — 0,0000000678977 t 3 + 0,000000000401 209 P|,