19 b. Zweiter Hauptsatz. Anwendung beider Hauptsätze auf thermische Processe. Zustandsgleichung. G. Mouret. Sadi Carnot et la Science de l’energie. Rev. gen. scienc. pur et appl. 1892 [13]. Nachdem die Vorwürfe von Tait gegen die Thermodynamik von PoiNCARtj zurückgewiesen sind, wird die Stellung von Carnot gegen Clausius beleuchtet. Bei aller Anerkennung gegen Letz teren wird Carnot doch ein grösseres Verdienst zugeschrieben, weil derselbe sich bewusst und klar stets auf Gleichgewichtsvorgänge bezogen hat. Nn. E. Mach. Zur Geschichte und Kritik des CARNOT’schen Wärme gesetzes. Wien. Ber. 101 [2a], 1589—1612, 1892f. Die den zweiten Hauptsatz der Wärmetheorie darstellenden Gleichungen gelten nicht allein für die Wärme, sondern für jede Energieform, da jede Energieform abhängt von einem gewissen Niveau, einem Potential, das sich bei Umsetzung dieser Energie vermindert. Es wird dieser Umstand der Umsetzung der Energie so unbedingt zugehörig angenommen, dass daraufhin ein wesent licher Unterschied zwischen dem ersten und zweiten Hauptsätze nicht mehr zu machen ist. Die Wärmeenergie nimmt gegenüber anderen Energieformen dadurch eine besondere Stellung ein, weil bei derselben der Ausgleich des Niveaus (Temperatur) möglich ist, ohne dass dabei Energie verloren geht. Ein weiterer Unter schied liegt darin, dass bei der Wärme der Anfangspunkt der Niveauscala fest bei — 273° liegt, während derselbe bei den anderen Energien willkürlich erscheint. Es wird darauf hinge wiesen, dass die zufällige geringe Abweichung der gebräuchlichen Thermometerscalen von der Gasspannungsscala dazu geführt hat, dass die Temperaturzahlen den Gasarbeiten proportional werden, wodurch Temperaturhöhen und Arbeitsniveauhöhen proportional gemacht sind. Daraus schliesst Verf., dass in der Conformität des Verhaltens der Energien kein Naturgesetz liegt.