II. Krüss. Der Einfluss des Kugelgestaltfehlers auf Winkelmes sungen mit Fernrohren. ZS. f. Instrk. 12, 199—207, 1892 f. Der Verfasser berechnet nach den Gesetzen der geometrischen Optik, dass im Falle sphärischer Untercorrection und einseitiger Inanspruchnahme des Objectivs der Bildpunkt eines in unendlicher Entfernung auf der Axe liegenden leuchtenden Punktes nicht auf der Axe, sondern auf der caustischen Curve liegt, also gegen die Axe nach derselben Seite verschoben ist, wie die wirksame Oefl- nung des Objectivs. Ist dieser Bildpunkt Objectpunkt, z. B. der Fadenkreuzschnitt punkt eines seitlich beleuchteten Gxuss’scben Oculars, ist das Objectiv wie vorhin abgeblendet und vor demselben ein Planspiegel senkrecht zur Axe angebracht, so werden die vom Spiegel reflectirten Strahlen an Stelle des Objectpunktes vereinigt, Object und Spiegelbild coin- cidiren; blendet man nun das Objectiv so ab, dass der entgegen gesetzte Theil frei ist, so fallen die austretenden Strahlen nicht senkrecht auf den Spiegel, sondern bilden mit der zum Spiegel normalen Objectivaxe einen gewissen Winkel «; um denselben Winkel a muss man den Spiegel drehen, damit wieder Object und Spiegelbild coincidiren. Die Messung dieses Winkels ist ein sehr empfindliches Mittel, die sphärische Aberration eines Objectivs zu untersuchen. Verf. rechnet als Beispiel ein verkittetes Crownflint- objectiv durch und findet die sphärische Längsaberration bei dem selben nur gleich 0,0255 mm, einer der Beobachtung kaum zugäng lichen Grösse, den Winkel w aber gleich 10,26", einer leicht mess baren Grösse. Für praktische Winkelmessungen ergiebt sich daraus die Regel, auf gleichmässige Ausnutzung der Objective zu achten. Mts. II. Deslandres. Transformation du grand telescope de l’obser- vatoire de Paris, pour l’etude des vitesses radiales des astres. Resultats obtenus. C. R. 115, 783—786, 1892 f. Ein NEWTON’sches Spiegelteleskop von 120 cm Spiegelöffnung macht der Verf. durch einige Umänderungen zur Photographie der Sternspectren geeignet. Die Dispersion wird durch drei Prismen schweren Flintglases hervorgebracht. Zur Führung des Teleskopes sind die Spaltbacken polirt, sowie etwas gegen die Collimatoraxe geneigt. Liegt das Sternbild nicht im Spalte, so fallen die Strahlen auf die Spaltbacken und werden hier in ein Fernrohr reflectirt, welches auf den Spalt scharf eingestellt ist und durch welches der